Gitarrist Larry Garner zupft und erzählt / Publikum dankt mit Chorgesängen

Von Christoph Ziechaus

Schramberg. "Keep on Singing the Blues" – zum Blues singen muss Larry Garner wohl nicht aufgefordert werden: Der Gitarrist aus Louisiana hat dieses Gefühl ganz einfach im Blut. Sein Auftritt mit der "Norman Beaker Band" im Kulturbesen war eine heiße Mischung aus Funk, Soul und eben Rhythm and Blues mit heulenden Gitarren, im Wechsel zwischen Larry und Norman, der mit seiner Band und Chris Farlowe schon vor genau einem Jahr den Besen durchgefegt hatte. Larry Garner erwies sich wieder als guter Unterhalter, der auch gerne erzählt, warum er gerade diese Musik aus den Saiten zupft, die die Gäste vor der Bühne in Bewegung bringt. Natürlich, es sind die Geschichten mit Frauen, von denen Mann träumt und dabei die übersieht, die gerade keine zwei Meter entfernt tanzen.

Das ging auch gut, denn wenn Keyboarder Dave Baldwin in die Tasten haute, gab es kaum ein Halten und dann bohrten sich ganz langsam die trägen Blues-Riffs in die Gehörgänge. Oder das "Boom Boom" lenkte die Bewegungen im knappen Raum vor der Bühne und Larry wurde zum Vorsänger für den begeisterten Chor im Publikum, den Norman Beaker mit einem Solo zum Zuhören verstummen ließ. Das konnte noch nicht das Ende sein und als Zugabe verlängerte der "Hoochie Coochie Man" den Abend, ein Standard von Willie Dixon. Es ist einfach spannend, wie solche Traditionals immer wieder neu aufleben. Das könnte auch für die Norman Beaker Band gelten, die sich offenbar auf jeden Solisten mit dem richtigen Rhythmus im Blut einstellen kann.