Zu Rush-Hour-Zeiten staut sich der Verkehr in der Burgstraße (rechts) weit zurück. Der Ortschaftsrat will deshalb den Umbau des Einbahnstraßenstücks der Heimbachstraße (links) zu einem Zweirichtungsverkehr prüfen lassen. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder-Bote

Ortschaftsrat: Gedanken über einen Zwei-Richtungs-Verkehr in der Heimbachstraße /175 000 Euro Aufwand

Schramberg-Waldmössingen (lh). Das könnte teuer werden: Die Heimbachstraße in Waldmössingen vom Kreisel bis zur Abzweigung Burgstraße in einen Zweirichtungsverkehr umzubauen, kostet schnell mal rund 175 000 Euro.

In der Ratssitzung sagte Ortsvorsteherin Claudia Schmid, das Thema sei in der Vergangenheit aus den Reihen des Ortschaftsrats und auch von Bürgern wiederholt angesprochen worden. Anlass sei, dass Auto- und Lastwagenfahrer zu Rush-Hour-Zeiten das Nadelöhr in der Ortsmitte umgingen, indem sie die Bachstraße und das Wohngebiet Holderstauen-Seele als Umgehung nutzten. Sie habe daraufhin die Tiefbauabteilung gebeten, erste Planungsvorschläge für einen Zweirichtungsverkehr auszuarbeiten. Solche lägen nun vor, übergab Schmid an Tiefbauer Konrad Ginter. Die bestehende Fahrbahn müsse deutlich breiter werden, die Verkehrsinsel entfalle und Gehweg und Parkplätze müssten verlegt werden. Grundsätzlich sei ein Zweirichtungsverkehr im bisherigen Einbahnstraßenstück möglich. Allerdings werde es durch den spitzen Winkel der Heimbachstraße zur Seedorfer Straße für den Schwerlastverkehr am Kreisel von Heiligenbronn kommend in Richtung Seedorf sehr eng.

Dieses Problem könnte durch eine Straßenverkehrsregelung behoben werden, in dem die Lastwagen im Kreisel eine "Ehrenrunde" drehen müssten, bevor sie in Richtung Seedorf weiterfahren. Der Abstand zum vorgesehenen WC-Container in der Ortsmitte wäre trotz eines Straßenumbaus noch ausreichend. Eine erste Kostenschätzung habe eine Summe zwischen 150 000 Euro und 175 000 Euro ergeben. Da müsse die Frage erlaubt sein, ob es das wert sei, wog Ginter ab.

Das wichtigste für ihn sei, ob durch einen Zweirichtungsverkehr in der Heimbachstraße der Rückstau entfalle und der Verkehrsfluss besser werde, eröffnete Ratsmitglied Jürgen Kaupp die Diskussion. Ihm gehe es vor allem darum, dem Land als Baulastenträger und der Bevölkerung die Verbesserung plausibel darzustellen. Die Leistungsfähigkeit eines Kreisverkehrs, argumentierte Ginter, sei grundsätzlich besser als die der Burgstraße. Zu Spitzenzeiten könne es aber auch am Kreisverkehr zu Rückstau kommen. Eine Untersuchung sei aber noch nicht gemacht worden. Rat German Notheis sagte, die Umgestaltung der Heimbachstraße mache aus seiner Sicht nur Sinn, wenn die Burgstraße in eine Sackgasse münde. Kollege Michael Schneider sah die Ehrenrunde für große Lastwagen kontraproduktiv. Bürgerin Regine Grüner hielt es nicht mehr auf ihrem Stuhl: "Ihr müsst bei der Diskussion aber auch an den Verkehr aus Richtung Winzeln denken. Wenn da Lastwagen nach Heiligenbronn abbiegen, reicht der Platz im Kreisel kaum aus. Da wurde kürzlich die Hauswand des Gasthauses Rössle beschädigt", belehrte sie das Ratsgremium.

Schmid verwies darauf, dass man bei diesem Thema erst ganz am Anfang stehe und noch nichts ausgegoren sei. Mit den Fragen und Anregungen der Räte werde sich das Tiefbauamt weiter beschäftigen und wieder in die Sitzung kommen. Wie nach der Sitzung einzelne Bürger gegenüber dieser Zeitung äußerten, sei der angestrebte Zweirichtungsverkehr in der Heimbachstraße ein Kind des Ortschaftsrats, das aber nicht das Gelbe vom Ei sei. Billiger und effektiver wäre es ihrer Ansicht nach, die Parkplätze in der Burgstraße auf einer Seite der Fahrbahn zuzuschlagen, um dadurch zwei Fahrspuren zu bekommen. Dann könnten Fahrzeuge gleichzeitig in Richtung Seedorf und Kreisel abbiegen, wodurch der Rückstau sich in Grenzen hielte.