Initiative nimmt vor dem Bürgerentscheid Stellung / Raum für Musik-Proben und Ganztagsbetreuung nutzbar

Schömberg. Für die "Bürgerinitiative zur Nutzung des Raums im Obergeschoss der Mensa" nehmen vor dem Bürgerentscheid Richard Ege, Manfred Heinzler, Ines Riedlinger und Stefan Bauser Stellung.

Die Stadtkapelle Schömberg sei eine tragende Säule des kulturellen Lebens in der Stadt. Für die Ausübung des musikalischen Ehrenamts brauche die Stadtkapelle eine sachgemäße räumliche Ausstattung. Im aktiven Blasorchester musizierten mehr als 60 Männer und Frauen; bei den Jugendlichen seien es über 70. Dazu kämen zahlreiche Kinder in der musikalischen Ausbildung.

Mit der vereinseigenen Jugendmusikschule erfülle die Stadtkapelle nicht nur einen musikalischen Bildungsauftrag, sondern biete den Jugendlichen und Kindern der Gemeinde eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung, heißt es in der Stellungnahme.

Den Vertrauenspersonen der Bürgerinitiative sei es ein großes Anliegen, "dass die Stadtkapelle und alle anderen Institutionen ihren (Vereins-)Zweck erfüllen können und unserer Stadt als wichtige Kulturträger erhalten bleiben". Dafür seien aber auch angemessene Räumlichkeiten für die Stadtkapelle unerlässlich.

Seit Mai 2010 habe der Stadtkapelle und der vereinseigenen Jugendmusikschule der Raum im Obergeschoss der Mensa als Proberaum zur Verfügung gestellt werden können. Der Raum biete optimale Bedingungen. Akustik und Größe passten hervorragend; das gesamte Schlagwerk und das Mobiliar könnten aufgebaut bleiben. Die Nutzung des Raums sei aber nicht nur auf die Stadtkapelle beschränkt geblieben, sondern der Raum sei auch den Schulen für Veranstaltungen und die Ganztagsbetreuung zur Verfügung gestanden.

Für die Musiker sei es 2009 selbstverständlich gewesen, im Vertrauen auf vorhandene Absprachen, die Umbaumaßnahmen durch Eigenleistungen zu unterstützen. Das Regierungspräsidium Tübingen habe den Schulen aber die Möglichkeit eingeräumt, den Raum auch als Unterrichtsraum beziehungsweise als Klassenzimmer zu nutzen, wobei in dieser Zeit keine Musikinstrumente im Raum sein dürften.

In der Sitzung am 31. Oktober habe der Gemeinderat mehrheitlich dieser Möglichkeit nicht widersprochen und beschlossen, dass der Raum im Obergeschoss der Mensa den örtlich musiktreibenden Vereinen nicht zur alleinigen Nutzung überlassen werde.

Dies habe zur Folge, dass der Stadtkapelle die bisherige, von der Stadt zugesagte Nutzung des Raums als Probelokal und zur Musikausbildung, nicht mehr möglich sei. Nebenräume, die zur Unterbringung der Ausrüstung oder des schulischen Mobiliars erforderlich wären, seien nicht vorhanden. "Daher geben nicht nur wir der Möglichkeit der Doppelnutzung mit einem regulären schulischen Unterricht und ohne ausreichende Nebenräume keine Chancen."

Mit dem erfolgreichen Bürgerbegehren mit 1094 Unterschriften habe die Initiative eine Abänderung des Gemeinderatsbeschlusses erreichen wollen. Das Gremium sei dazu aber nicht bereit gewesen.

Weiter heißt es in der Stellungnahme der BI: "Am 4. März stimmen die Bürger in einem Bürgerentscheid über die künftige Nutzung des Raums oberhalb der Mensa ab. Bitte gehen Sie zur Abstimmung und stimmen Sie mit ›Ja‹. Mit Ihrem ›Ja" unterstützen Sie, dass der Raum über der Mensa der Stadtkapelle als Proberaum entsprechend der bisherigen Nutzung zur Verfügung steht und den Schömberger Schulen für die Nutzung für Sonderveranstaltungen und für die Ganztagsbetreuung erhalten bleibt."

Ein "Ja" beim Bürgerentscheid wende sich nicht gegen das Engagement anderer Gruppen, sondern sei die Aufforderung an die Gremien, die ursprüngliche Absicht umzusetzen. Im Übrigen sei die Stadt bis heute nicht in der Lage, der Stadtkapelle einen anderen adäquaten Proberaum anbieten zu können.