Auf der Etappe fünf am Sonntag von Hofkirchen nach Obernzell hat sich das Wetter verbessert und die Sonne kommt immer wieder heraus. Foto: Schinle

Acht von insgesamt elf Etappen ihrer diesjährigen Donaufahrt von Vohburg in die österreichische Hauptstadt Wien haben die Schiltacher Flößer bis Mittwochabend bei Wind und Wetter mannhaft bewältigt.

Trübes Wetter und leichter Nieselregen waren in den ersten Etappen immer wiederkehrende Begleiter auf der Fahrt der Schiltacher Flößer auf der Donau.

So mussten sie gleich, laut ihrem Tagebuch, am zweiten Tag zwei Schleusen passieren, die erste bei Bad Abbach, die zweite bei Regensburg. Beides gelingt „ohne Probleme“. Auch die Wasserschutzpolizei hat bei der routinemäßige Kontrolle keine Beanstandungen. Nach der Ausfahrt aus der Schleuse werden die Hilfsmotoren gebraucht: Gegen die Strömung legen die Flößer am Museumsschiff „Freudenau” an. Am Abend gibt es einen Empfang der Stadt Regensburg im historischen Salzlager an der steinernen Brücke.

Pegel stark gestiegen

Am 14. April, Tag drei der Fahrt, ist durch den Dauerregen die Donau angestiegen und die Strömung stärker. Floßmeister Thomas Kipp hat beim Studieren der Karte Bedenken, ob der geplante Liegeplatz erreicht werden kann. „In Straubing müssen wir etwa drei Kilometer gegen die Strömung fahren – ob wir das schaffen?“, fragt sich Flößer Otto Schinle. Doch dank der beiden mit voller Kraft laufenden Hilfsmotoren erreichen sie schließlich die Anlegebucht und machen erleichtert fest. „Das Abendessen in Straubing haben wir uns redlich verdient“, meint Schinle.

Es nieselt und ist kalt. Foto: Schinle

Nieselregen und Kälte

Am nächsten Tag sind wieder Regenjacken gegen Nieselregen und Kälte angesagt. Die Strecke von Straubing nach Hofkirchen ist anspruchsvoll, es gibt viele Biegungen und Engstellen. „Begegnungen mit der Schifffahrt in den Kurven müssen wir vermeiden. In unserem Navi können wir alle Schiffe orten und notfalls ausweichen. Tatsächlich kommt uns ein Frachtschiff in der Schleife entgegen und zwingt uns zu einem kurzen Halt“, berichtet Schinle. Am Abend schmeckt das Bier im Clubhaus vom Motorsportclub Hofkirchen besonders gut.

Am Sonntag, 16. April und Tag fünf, bessert sich das Wetter, immer wieder kommt die Sonne heraus. Sie passieren Vilshofen, wo oft große Reden gehalten werden, aber heute ist nichts zu hören. Hartmut Brückner hat aus einem angeschwemmten Stock mit Biberbissen einen Fahnenmast gebastelt. Die Flößer hissen schon mal die österreichische Fahne. An Passau vorbei bringt der Inn viel Wasser aus den Bergen. Das ergibt eine gute Strömung, aber noch kein Hochwasser.

Gevespert wird auf dem Floß. Foto: Schinle

Am Montag, 17. April und Tag sechs, wird es wärmer und die Sonne lässt sich blicken, die Fahrt auf der Donau verläuft ruhig. Die Schiffs-Aufsicht fährt im Bereich Jochenstein neben dem seltenen Gefährt her, hat aber keine Beanstandungen. Nach dem Vesper an Bord geht es durch die Schlögener Schlinge, eine S-Kurve der Donau. Beim Gasthof Aumüller in Obermühl wird dann angelegt: Die Flößer freuen sich auf frischen Fisch aus der Donau.

Tchechische Kollegen

Am Dienstag, 18. April, und Tag sieben, nehmen die Flößer zwei Passagiere aus dem Böhmerwald auf: Zwei Flößer-Kollegen aus Tschechien von der internationalen Flößervereinigung. Beim Tagesziel Linz legen sie im Winterhafen an und sind zu Gast beim Motor Yachtclub Nibelungen. Hafenmeister Nicolas schickt sie zum Abendessen in das ehemalige „Gasthaus zum Donauflößer“. Es heißt jetzt „Goscinna Chata“ und ist in polnischer Hand. „Wir essen wunderbaren Bigos. Zum Kaffee gibts aber keine Linzertorte, sondern originalen Marillentopfen. Die Mehlspeise versöhnt uns für den Dauerregen“, freut sich Schinle.

Zwei Flößerkollegen aus Tschechien sind mit an Bord. Foto: Schinle

Drei weitere Etappen

Beim Start am Donnerstagmorgen liegen noch drei Etappen bis Wien vor den Flößern. Sechs Schleusen müssen sie dabei passieren, bis sie am Samstagnachmittag bei Stromkilometer 1943 im Hafen von Korneuburg beim Motorbootclub Wien anlegen werden.