Wer hat bei Schiltach Giftköder ausgelegt? (Symbolfoto) Foto: Schuh

Unbekannter legt bei Schiltach präparierte Fleischbällchen aus. "Tierquäler muss schnellstmöglich gefasst werden."

Schiltach - Ein Unbekannter hat im Bereich zwischen der Erholungsanlage "Vor Kuhbach" und dem Sportplatz in Schiltach mit Gift und Rasierklingen präparierte Fleischbällchen ausgelegt. Ein Hund, der davon gegessen hatte, konnte durch eine schnelle tierärztliche Behandlung gerettet werden.

Um die Suche nach dem Täter zu unterstützen, setzt die Tierrechtsorganisation Peta nun eine Belohnung in Höhe von 500 Euro für Hinweise aus, die zu seiner Ergreifung führen. Zeugen können sich nicht nur an die Stadt Schiltach oder die Polizei Schramberg, sondern ebenso telefonisch unter 01520/7 37 33 41 oder per Mail unter whistleblower@peta.de – auch anonym – wenden.

"Der Tierquäler muss schnellstmöglich gefasst werden, damit Vierbeiner in Schiltach wieder sorglos spazieren geführt werden können", so Judith Pein im Namen von Peta. "Tierquälerei ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat nach § 17 des Tierschutzgesetzes und kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden. Der Täter muss sich außerdem darüber im Klaren sein, dass präparierte Köder nicht nur für Hunde, Katzen und freilebende Tiere, sondern auch besonders für Kinder lebensbedrohlich sein können." Petwa hat gemeinsam mit Josera einen umfangreichen Giftköder-Ratgeber erstellt, der hier kostenlos als E-Book heruntergeladen werden kann.

Tipps für Erste-Hilfe-Maßnahmen: Besteht der Verdacht, dass ein Tier einen mit Gift oder gefährlichen Gegenständen gespickten Köder gegessen hat, muss umgehend ein Tierarzt aufgesucht werden. Es besteht Lebensgefahr – das Tier kann an inneren Verletzungen qualvoll sterben. Bei Vergiftungserscheinungen wie Erbrechen, Durchfall, starker Unruhe oder Apathie, einer gelblichen Verfärbung der Schleimhäute, blassem Zahnfleisch, großen Pupillen, Atembeschwerden oder Krämpfen muss ebenfalls umgehend der Tierarzt aufgesucht werden – denn Gift wirkt schnell. Der Hund sollte beruhigt und angeleint werden. Ein Maulkorb oder eine Maulschlinge darf nicht angelegt werden, da Erstickungsgefahr bei Erbrechen droht. Ist das Tier bereits bewusstlos, sollte es in die stabile Seitenlage gebracht und die Atemwege freigehalten werden. Für eine schnelle Diagnose ist es sinnvoll, eine Probe des Köders oder des Erbrochenen mit zum Tierarzt zu nehmen.

Fälle von Tierquälerei werden täglich in Deutschland aufgedeckt. Psychologen, Gesetzgeber und Gerichte sind sich mittlerweile einig, dass Gewalttaten an Tieren vermehrt Aufmerksamkeit verlangen.