Der Ortschaftsrat Lehengericht hat die Sanierung dieses Wegs hinter dem ehemaligen Schulhaus in Lehengericht für den Haushaltsplan 2018 der Stadt Schiltach angemeldet. Foto: Wegner Foto: Schwarzwälder-Bote

Haushalt: Bei den Wegen stehen Hofzufahrten im Fokus / Erhalt der Lehengerichter Tracht ein großes Ziel

Auch wenn die Sanierung der Straßen im Außenbereich in den vergangenen Jahren gut und erfolgreich vorwärts ging. Auch für das nächste Jahr hat der Ortschaftsrat Lehengericht noch einige Wünsche, vor allem im Bereich von Hofzufahrten.

Schiltach. Hinsichtlich der Anmeldung der Finanzmittel für den Haushalt 2018 der Stadt Schiltach gibt es in Lehengericht in vielen Feldern Bedarf, den der Ortschaftsrat jetzt festzurrte. Vieles, so Ortsvorsteher Thomas Kipp, sei bereits vorbesprochen, auch der Vorschlag, dass man sich im kommenden Jahr bei den Wegen die Zufahrten vornehme.

Verkehr

So soll die Zufahrt zum ehemaligen Schulhaus in Hinterlehengericht, "die schwer in die Jahre gekommen ist, saniert werden. Auch der Stadtbaumeister habe diese Notwendigkeit gesehen. Das Grundstück gehöre zum Konradshof, allerdings habe der Weg öffentlichen Charakter.

Zudem sanierungsbedürftig, so Kipp, wäre "die kleine Verbindungsstraße zwischen Eichberg und Rohrbach. Es habe auch Überlegungen gegeben, dass dies der Bauhof mache, aber die Straße sollte auch verbreitert und mit einem Belag versehen werden. Im Baugebiet Bühl soll eine Planungsrate für einen Parkstreifen und einen Gehweg in den Haushalt eingestellt werden. "Wenn man das jetzt überplant, kann man das Ganze auch ordnen und prüfen, wo man Parkmöglichkeiten schaffen kann; Parken ist dort ein großes Thema", so Kipp. Die Versorgungsleitungen seien wohl noch in Ordnung. Kipps Vorstellung ist, dass man "2019 in beiden Straßen in die Umsetzung gehen kann". Es sei besser "alles sorgfältig vorzubereiten und dann 2019, wenn dem Antrag stattgegeben wird, dies umsetzen", so der Ortsvorsteher. Dem pflichtete auch Michael Pflüger bei: "Es ist wichtig Vorlauf zu haben, auch um die Anlieger sauber informieren zu können."

Der für 2017 vorgesehene Kesslerhaldenweg komme auch nächstes Jahr, und sei nicht vergessen, so Kipp.

Ortschaftsrat Christian Wolber wies auf weitere Stellen bei den Straßen hin, "wo etwas gemacht werden muss" – dies seien aber auch Bereiche der laufenden Sanierung, wie Kipp feststellte. Der Weg im Rohrbachgrund, den Hans Schuler erwähnte, führe nur zu einem Haus, so Kipp, deswegen plädierte er dafür, diesen etwas zu schieben.

Trinkwasserversorgung

Hinsichtlich der Trinkwasserversorgung im Außenbereich berichtete Kipp, dass die Stadt untersuche, wo es eine Erweiterung des Trinkwassernetzes geben könnte, dabei bestehe auch der Wunsch nach einer Prüfung von Fördermöglichkeiten. Die Gemeinde Lauterbach überlege einen verlängerten Hauptstrang zu machen, dort sei man auch dran, nach Fördermitteln zu suchen, berichtete Gabriele Nuoffer. Förderungen gebe es, wenn im landwirtschaftlichen Bereich Ställe gebaut würden, wusste Kipp; sicher sei, dass es für private Leitungen keinen Zuschuss gebe, nur für kommunale. Für Lehengericht sei es wichtig, dass die Stadt prüfe, "wie man das Netz in Abhängigkeit von der Länge im Außenbereich führen kann".

Abwasserbeseitigung

Mit der Verlegung einer Abwasserleitung von Gebäuden auf dem Grumpen ins Grumpenbächle soll auch ein Leerrohr für ein Glasfaserkabel mit verlegt werden, sagte Kipp. "Dort gibt es eine Anfrage der Anwohner." Auch das Gebäude Grumpenbächle 105 könnte man mitnehmen. Restliche Mittel, so Kipps Vorschlag, sollten für den Weiterbau des Projekts im Erdlinsbach verwendet werden.

Straßenbeleuchtung

Bei der Umstellung der Straßenbeleuchtung "ist schon einiges umgesetzt". Es gebe "aber noch einen Rest in Vorderlehengericht, der auf LED-Technik umgestellt werden sollte", setzte sich Kipp für einen Weiterbau ein.

Landschaftserhaltung

Für die Zuschüsse im Bereich der Landwirtschaft soll nach Vorstellung des Ortschaftsrats die DE-minimis-Regelung, die derzeit noch einen Zuschuss bis 15 000 Euro zulässt, "auf das Machbare" erhöht werden. "Was die Stadt Schiltach macht ist einzigartig und herausragend", lobte Kipp. "Es gibt auch andere Gemeinden, die die Landwirtschaft fördern, aber in diesem Umfang ist mir keine bekannt." In diesem Zusammenhang sah er auch die Anschaffung von Steilhangmähgeräten. Er sprach sich für einen Zuschuss zur Anschaffung für Landwirte und eventuell den Kauf eines Geräts für den Bauhof vor.

Wichtig sei auch das Thema Neophytenbekämpfung, so Kipp. Dies mache an den Hauptgewässern die Wasserwirtschaft; was aber zunehmend komme, sei der Bewuchs vom Knöterich an den Gewässern zweiter Ordnung. Durch Knöterich und Springkraut habe man keine geschlossene Grasnarbe mehr, so dass die Erosion bei Hochwasser stark sei. Mittlerweile verdränge der Knöterich das Springkraut: Früher habe es zwei Drittel Springkraut und einen Drittel Knöterich gegeben, jetzt sei das umgekehrt. Am Ufersaum habe der Knöterich die Vorherrschaft.

Touristik

Rund 158 Ruhebänke gibt es in Schiltach, viele davon auf Gemarkung Lehengericht. Die Räte wollen sich anschauen, welche Bänke saniert werden sollten und welche abgebaut werden könnten. Zudem besteht der Wunsch des Ortschaftrats, dass auf der Homepage der Anteil von Lehengericht etwas erweitert wird. Es gebe einen sehr hohen Anteil Übernachtungen auf den Höfen im Außenbereich, "da ist der Teil Lehengericht nur gering vertreten". Schön wäre, so Nuoffer, wenn von jedem Hof, der vermiete, auch ein Drohnenbild dazugestellt werde. Es geht uns darum, "den touristischen Aspekt zu zeigen, und was es auch noch gibt, außer dem Städtle", sagte Kipp. Und um von vorneherein keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, meinte er "es soll eine Bereicherung sein, keine Konkurrenz". Hier hakte auch Michael Pflüger ein, der sagte, man müsse Sorge tragen, dass man Lehengericht auf der Homepage nicht von Schiltach abspaltet". Es gehe, so Kipp, nicht darum dominant zu sein, sondern informativ.

Kulturelles

Nicht nur erhalten, sondern fortgeführt werden soll die Lehengerichter Tracht. Bei der Trachtenkapelle gebe es eine Bauerntracht; "dort gibt es Bedarf zu ergänzen und neue Trachten machen zu lassen". Zudem bestehe auch Bedarf bei der Trachtengruppe, berichtete der Ortsvorsteher. Teile von Trachten seien auch im städtischen Museum gelandet, teilweise seien sie behandelt und die Auswirkungen des Mottenfraßes saniert worden. Bei der Eingliederung Lehengerichts nach Schiltach sei vereinbart worden, dass die Stadt hier helfe, deswegen sprach Kipp von einem Antrag zur finanziellen Unterstützung zum "Erhalt der einzigartigen Lehengerichter Tracht". Stoffe und Schnittmuster seien kein Problem, aufwendig seien die Stickereien. Es habe schon Gespräche der Ortsverwaltung mit den Vereinen gegeben, der Musikverein tendiere beispielsweise bei seiner Frauentracht noch mehr nach Originalität. Nicht vergessen werden dürfte auch, dass Mittel für das Fest zur 200-Jahr-Feier am 5/6. Mai 2018 bereitgestellt werden sollten.