Die Bürgermeister von Alpirsbach, Michael E. Pfaff, Bad-Rippoldsau-Schapbach, Bernhard Waidele, Schenkenzell, Thomas Schenk sowie Kaltbrunns Ortsvorsteher Gerhard Schmider, Daniela Duttlinger von der Gemeindeverwaltung Schenkenzell mit den potenziellen Investoren Bernd Spengler und Walter Keller von KS Regenerative Energien in Dunningen. Foto: Wegner Foto: Schwarzwälder-Bote

Energie: Unternehmen aus Dunningen plant Anlagen auf dem "Schmidsberger Platz"

Im "Dreiländereck" zwischen Schenkenzell, Alpirsbach und Bad Rippoldsau-Schapbach will die Firma KS Regenerative Energie aus Dunningen drei Windkraftanlagen erstellen.

Schenkenzell. Möglichst noch in diesem Jahr, so sagt Bernd Spengler von KS Regenerative Energien in Dunningen, will das Unternehmen noch eine Baugenehmigung für drei Windkraftanlagen am sogenannten "Schmidsberger Platz" auf der Gemarkungsfläche von Hinterkaltbrunn erhalten. Hintergrund ist eine Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes, das ab Januar 2017 in Kraft tritt und für einen Investor höhere Kosten und mehr Unsicherheit bedeutet, weil für die Anlagen in dieser Größenordnung Gelder in Höhe von 120 000 Euro hinterlegt und es künftig nur dann eine Einspeisezulassung gibt, wenn ein abzugebendes Preisgebot zum Zuge kommt, wie Spengler berichtet.

Schon seit Jahren habe die Firma KS Interesse am Bau von Windrädern auf Flächen in Schenkenzell am Teisenkopf gehabt, berichtete Bürgermeister Thomas Schenk in dem von ihm anberaumten Pressegespräch, an dem auch die Nachbarbürgermeister von Alpirsbach, Michael Pfaff, und Bad-Rippoldsau-Schapbach, Bernhard Waidele, teilnahmen. Allerdings habe der frühere Zehn-Kilometer-Radius um das Geowissenschaftliche Observatorium dies verhindert. Erst als 2012 dieser Radius auf drei Kilometer eingeschränkt worden sei, habe die Gemeinde dann im Flächennutzungsplan die jetzt von KS avisierte Fläche ins Auge fassen können. Dieser sei noch im Entwurfsstadium, ein endgültiger Beschluss fehle noch, so Schenk.

Sie seien einer der ältesten Firmen im Land in Sachen Windkraft, berichtete Bernd Spengler, mit rund 30 Anlagen im Betrieb.

Mittlerweile seien die Baubereiche ausgesucht, ein Pachtvertrag mit der Fürstlichen Verwaltung in Donaueschingen geschlossen, und die Gutachten beschieden, "so dass es so aussieht, dass wir die ganzen Flächen nutzen können", so Spengler. Dabei sei es aber so, dass aus Platzgründen die Flügel in die Auerhahnschutzzone 1 reichten und die Gemeinde Bad Rippoldsau-Schapbach nicht nur eine Baulast übernehmen müsse, sondern auch ein Teil der Kranaufstellfläche in ihren Wald hineinreiche, sagte Planer Walter Keller von KS. Die nächste Bebauung in Schenkenzell, Ferienhäuser auf dem Rossberg, seien rund zwei Kilometer entfernt, die Bebauung in Rippoldsau-Schapbach 1,1 Kilometer. Damit werde der geforderte 750-Meter-Radius mehr als eingehalten, versicherte das Unternehmen. Auch würden die Anlagen von Bad Rippoldsau-Schapbach zu sehen sein, räumte Spengler ein, während sie von Schenkenzell selbst "weit weg" sind, wie Schenk sagte.

Aus diesem Grund betonte Waidele auch, dass eine Simulation für die weitere Abstimmung im Gemeinderat wichtig sei. Man müsse Lehren aus der Situation in Oberwolfach mit dem Gitschkopf ziehen, sagte er. Er selbst finde es besser, ein paar "Windräder zu bauen und dafür Fessenheim abzuschalten".