Der Anbau an die Villa Duttenhofer wird nun weniger weit in den Park hineinragen als ursprünglich geplant. Bäume müssen trotzdem fallen. Foto: Otto

Konzept wird etwas abgespeckt. Activ Group und potenzieller Pächter feilen an Plänen. "Alles auf etwas kleinere Füße stellen."

Rottweil - Es wird vorerst noch nichts mit einem Kaffee auf der Terrasse der Villa Duttenhofer: Die Wiederbelebung des gastronomischen Betriebs erweist sich als sensibles Projekt. Die Pläne werden derzeit überarbeitet, der Anbau soll deutlich kleiner ausfallen.

Fast genau vor einem Jahr hatte die Stadt als Eigentümer das neue Konzept präsentiert: Die Activ Group steigt als Investor ein und schafft die Voraussetzungen für eine erfolgreiche gehobene Gastronomie – inklusive musealer Reminiszenz an Max von Duttenhofer. Präsentiert wurden damals Pläne für einen 33 Meter langen und zehn Meter breiten Glas-Anbau in die Parkanlage hinein, der die erforderliche Fläche für einen rentablen Betrieb bringen und Möglichkeiten für Gesellschaften in besonderem Ambiente bieten soll. Doch wie sich jetzt im Laufe der Verhandlungen herausstellte, scheint das Ursprungskonzept eine Nummer zu groß ausgefallen zu sein.

Oberbürgermeister Ralf Broß informierte die Mitglieder des Kultur-, Sozial- und Verwaltungsausschusses in nicht öffentlicher Sitzung über den aktuellen Stand. Der wurde mit Spannung erwartet, schließlich hätte man Anfang dieses Jahres eigentlich gern die erforderlichen Verträge unterzeichnet. "Alle wollen", so der OB, doch es müsse nochmals an den Planungen gefeilt werden. Die Hauptpunkte dabei: Der geplante Anbau wird abgespeckt, der gläserne Riegel, der in die Grünanlage hineinragt, wird kürzer und soll weiter nach hinten zu den Parkplätzen rücken. Zudem werde die Raumaufteilung noch besser an die Betriebsabläufe angepasst, so Broß. Die Küche soll vom Altbau an zentralere Stelle in den neuen Anbau rücken. Definiert wurde bereits, welche Bäume im Park fallen müssen. Für sie wird es Ausgleichpflanzungen geben.

Dass die Activ Group mit den Architekten und dem potenziellen Pächter intensiv berate und verhandle, werte man auf jeden Fall als "gutes Zeichen", dämpft Broß Befürchtungen, dass das Ganze noch platzen könnte.

Der potenzielle Pächter, das ist Rainer Gaiselmann, durch die "Linde" in Villingendorf bekannter Gastronom. "Die wollen und ich will auch, doch man muss gemeinsam herausfinden, ob es funktionieren kann", sagt er auf Anfrage. Deshalb sei man derzeit dabei, die Pläne zu überarbeiten, um das Projekt "auf kleinere Füße zu stellen". Letztlich sei es eine Rechenfrage, so der erfahrene Gastronom. Für ihn sei wichtig, dass das Ganze beständig ist. Da lohne es sich dann auch, sich zwei Monate länger mit den Planungen zu befassen. Neben der Verkleinerung des Anbaus gehe es darum, die Wege für den Betriebsablauf zu verkürzen. "Wenn alle der Meinung sind, das Optimum gefunden zu haben, kann es losgehen", so Gaiselmann.

Darauf hoffen nicht nur Stadt und Investor, sondern auch viele Freunde der gehobenen Gastronomie. Einen Zeitplan aber gibt es nicht. Geduld ist gefragt, bis zum nächsten Kaffee auf der Duttenhofer-Terrasse.