Der Feuerschein des Feckenhausener Funken ist weithin zu sehen. Foto: Hildebrand/Hermle

Funken in Feckenhausen und am Dissenhorn. Jugendliche ziehen durchs Dorf und sammeln Gaben.

Rottweil-Feckenhausen/Göllsdorf - Jung und Alt aus Feckenhausen, aber auch viele schaulustige Gäste versammelten sich auf der Anhöhe um den Funken, der bei Anbruch der Dunkelheit von den Schulbuben mit Fackeln angezündet wurde. Schnell züngelten die Flammen bis hinauf zur Spitze, und es entstand ein großes Funkenfeuer, das weithin sichtbar war.

Während der vergangenen zwei Wochen wurde der Funken aufgebaut. Im Unterteil bestand er aus einem handwerklich sauber aufgeschichteten Holzturm, dessen Inneres mit Christbäumen und Abfallholz verfüllt wurde. Dann kamen noch lange Stangenhölzer obendrauf, sodass der Funken eine stattliche Höhe von acht Metern erreichte.

Der im ganzen schwäbisch-alemannischen Raum, auch in Österreich, der Schweiz und dem östlichen Frankreich verbreitete Feuerbrauch soll den Winter vertreiben. Heute sieht man einen Zusammenhang zum Ende der schwäbisch-alemannischen Fasnet und im christlichen Jahreslauf zum Beginn der Fastenzeit. Am Wochenende zogen die Jugendlichen durchs Dorf und sammelten Gaben, heute meist Süßigkeiten und Geld, aber von älteren Leuten gibt es wie früher Eier, Schmalz und Mehl. Das gab dann am Beginn der Fastenzeit noch ein üppiges Festmahl.

Den Heischespruch, den die Buben aufsagen, hat vergangenes Jahr Micha Edel auf youtube eingestellt als "Facklabuaba Feckenhausen 2014". Bei Glühwein oder Kinderpunsch und einer heißen Roten harrten dann viele noch so lange beim Feuer aus, bis es abgebrannt war.

Tanzende Funken zeigen Freude über Ende des Winters

Am Dissenhorn haben die beiden Vereine Bürgervereinigung Göllsdorf und Brauchtumsgemeinschaft Göllsdorf "Dissahoarn ‘08" wieder ein Funkenfeuer vorbereitet. Das Holz für das Funkenfeuer wurde von der Brauchtumsgemeinschaft Göllsdorf "Dissahoarn ‘08" beschafft. Am Brandsamstag haben die beiden Vereine bei Regen mit vereinten Kräften sehr schnell den Funken aufgebaut.

Bereits zur Dämmerung ab 18 Uhr hatten die Vereine für den Sonntagabend eingeladen. Direkt vor der Skihütte wurde unter anderem Glühwein, Kinderpunsch und rote Wurst verkauft. Gegen 19 Uhr – nach Einbruch der Dunkelheit – wurde der Funken angezündet. Das mit viel Reisig gespickte Funkenfeuer am Dissenhorn hat unter Aufsicht der Freiwilligen Feuerwehr den dunklen Abendhimmel über Göllsdorf beleuchtet. In kurzer Zeit war aus dem feuchten und leicht mit Schnee bedeckten Funken ein loderndes Feuer entstanden. Tanzende Funken zeigten ihre Freude über das Ende des Winters. Drei Feuertonnen haben zusätzlich stimmungsvoll für Licht und Wärme an der Skihütte gesorgt.