Hausener Straße vielleicht heute schon ganz fertig / Vielleicht klappt auch bald die Kommunikation
Von Armin Schulz
Rottweil. Es ist nur ein Stück Straße, ein paar hundert Meter lang. Es ist nicht die Welt. Doch es steht beispielhaft dafür, wie gut die Behörden untereinander können und wie toll sie die Öffentlichkeit informieren. In diesem Fall: eigentlich gar nicht. Eine Geschichte in mehreren Teilen.
Das Wichtigste zuerst: So wie es aussieht, wird die Hausener Straße vielleicht heute schon wieder in ganzer Pracht für den Verkehr freigegeben. Zuletzt hing es an einem kleinen Stück vom neuen Kreisel hoch zur Kreuzung Feldbergstraße/Hausener Straße/Heerstraße. Wenn es so weit ist, kann man von der Stadt aus, ohne groß nachdenken zu müssen, wieder geradeaus durchfahren. Gut, eine Kreisbewegung am neuen Kreisel zu vollziehen – der früheren Heimburger Kreuzung – empfiehlt sich. Überhaupt sollte man sich als Autofahrer an den üppigen Kreisverkehr gewöhnen. Wäre ja schade für den frisch gerichteten Erdhubbel in der Mitte. Aber ansonsten: einfach durch.
Oben angekommen ist es wie früher. Lediglich das Schüttelerlebnis, das von den vielen Schlaglöchern in der alten Piste herrührte, bleibt ab sofort aus. Vermissen wird es niemand. Geradeaus geht es nach Hausen, links in Richtung der Schulzentren, rechts ins Wohngebiet. Was will man mehr.
Eigentlich nichts. Und wem das bislang hier Gesagte genügt, braucht den Text nicht zu Ende zu lesen. Wer sich mit uns indes ein bisschen darüber wundern will, wie sich beteiligte Behörden wie das Regierungspräsidium (RP) in Freiburg, die Stadt Rottweil und die Gemeinde Zimmern anstellen und es Stadt und RP über Wochen nicht hinbekommen, sich einig zu werden, wer die Öffentlichkeit über den Stand der Bauarbeiten informiert – hier geht es weiter zu Teil eins der Fortsetzungsgeschichte und zurück in den Goldenen Oktober.
Der Ausbau der Hausener Straße steht vollends an. Er wurde schon einmal verschoben, weil die Stadt die Umleitungsstrecke durch Zimmern führen wollte. Dort war man jedoch gar nicht amüsiert über diese Idee. Schließlich liefen zu dieser Zeit noch die Arbeiten in der neuen Ortsmitte, der Verkehr wurde seit fast einem Jahr rechts und links des Ortszentrums durch Wohngebiete geführt. Die Anwohner klagten sowieso schon über die vielen Autos. Jetzt sollten noch mehr kommen?
Kaum, dass die Stadt Rottweil die Pressemitteilung heraus- und die Umleitungsstrecken bekannt gab, musste sie die Meldung kassieren. Der Zimmerner Bürgermeister Emil Maser hatte interveniert. Er behauptet: Man habe ihn im Vorfeld weder gefragt noch informiert. Woran das lag? Möglicherweise daran, dass die rechte Hand nicht wusste, was die linke macht. Sprich: Zwischen der Stadt Rottweil und dem Regierungspräsidium in Freiburg klappte ganz offensichtlich die Abstimmung nicht. Ein Zustand, der bis heute anhält.
Beide Behörden schieben sich seitdem die Verantwortung zu. Die Stadt sagt dem Schwarzwälder Boten gegenüber, es handele sich um eine Maßnahme des Landes, also sei das RP zuständig. Das betreffe auch die Kommunikation. Die Öffentlichkeit zu informieren, sei also deren Angelegenheit. Das RP wiederum reagiert verwundert und äußert im Gespräch, sie gehe das Ganze gar nichts an, die Stadt habe die Baustelle zu koordinieren und die Leute zu informieren.
Kommen wir zu Teil 2 der Geschichte: Auch im Bauausschuss des Gemeinderats der Stadt Rottweil sind die Kommunikationsschwierigkeiten zwischen Freiburg, Zimmern und Rottweil ein Thema. Was da schief gelaufen sei, will Hausens Ortsvorsteher Herbert Sauter wissen? Man kann sich ausdenken, welches Spielchen folgt: Die Stadt verweist auf Freiburg. Freiburg auf Rottweil.
Und in dem ganzen Hin und Her, so Teil 3 der Story, verlieren die Behörden offensichtlich den Überblick über den Stand der Bauarbeiten. Zunächst hieß es noch – aus nicht offizieller Quelle – besagtes Straßenstück sei am 21. November fertig. Dann sollte es doch etwas länger dauern. Zum Schluss ist noch mehr Zeit verstrichen. Wann genau die Bauarbeiten abgeschlossen werden, bleibt von offizieller Seite unbeantwortet. Wir fragten gestern Morgen beide Stellen, Stadt und RP, an. Doch in Rottweil wie in Freiburg hieß es, die anderen seien... man kann sich die Antwort denken und getrost schenken.
