Ein defekter Laptop (Symbolfoto), der am Ladegerät hing, soll die Brandkatastrophe in der Schwarzwaldstraße ausgelöst haben. Dort kamen in der Nacht auf Sonntag zwei 15-jährige Freunde ums Leben, ein weiterer Freund konnte sich durch einen Sprung durchs Fenster retten. Von privater Seite stammt die Aufnahme in der Nacht. Sie zeigt, wie die Flammen bereits aus dem Fenster im Obergeschoss schlagen, als die Feuerwehr eintrifft. Foto: Schnekenburger/Schulz/privat

Laut Polizei steht Ursache für die verheerende Katastrophe nun fest. Gerät stand in der Wohnung im ersten Obergeschoss.

Rottweil - Der Schock über den Brand mit zwei toten Jugendlichen sitzt weiter tief. Während die Menschen vor Ort trauern und die Tragödie auch im sozialen Netzwerk Facebook ihre Runden zieht, ist die Brandursache nun mit hoher Wahrscheinlichkeit geklärt.

Der tragische Brand in der Schwarzwaldstraße am vergangenen Sonntagmorgen hatte eine technische Ursache, geben Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft am gestrigen Nachmittag bekannt. Im Laufe der Ermittlungen am Montag konnten Kriminaltechniker der Kripo Rottweil und ein Brandsachverständiger den Bereich der Brandentstehung auf eine Ecke in einem Wohnraum im ersten Obergeschoss des Hauses lokalisieren.

Dort wurden laut Pressemitteilung zwei Laptops festgestellt. Bei einem dieser Geräte, das sich im Ladebetrieb befand, ist es mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einem technischen Defekt gekommen. In dessen Verlauf wurde der Brand laut Mitteilung schließlich ausgelöst.

Was der vorübergehende Polizeipräsident Alexander Pick schon bei der Pressekonferenz am Morgen nach dem Unglück betont hatte, wird gestern von Polizeiseite aus weiter bekräftigt: Anhaltspunkte auf ein Fremdverschulden liegen nicht vor, heißt es in der Mitteilung.

Freunde und auch Fremde drücken auf Facebook Mitgefühl aus

Bei dem Unglück am Sonntagmorgen hatten zwei 15-jährige Freunde ihr Leben verloren. Die beiden wurden laut Stadtbrandmeister Rainer Müller im Schlaf vom Feuer überrascht und starben an einer Rauchgasvergiftung. Zwei weitere Personen – die 45-jährige Mutter des einen Opfers und der 14-jährige Freund der beiden Getöteten – verletzten sich beim Sprung aus dem Gebäude schwer. Zum Zeitpunkt des Unglücks bestand bei beiden aber keine Lebensgefahr.

124 Feuerwehrmänner waren am Brandmorgen vor Ort. Bilder, die ein Nachbar beim Eintreffen des ersten Fahrzeugs aufgenommen hat, zeigen das enorme Ausmaß des Brandes. Die Fenster sind zersprungen, die Flammen schlagen meterhoch aus dem Obergeschoss. Stadtbrandmeister Rainer Müller schätzt, dass das Feuer zu diesem Zeitpunkt bereits seit 20 Minuten gebrannt hat.

Und nun? Die Ursache ist geklärt, Schock und Fassungslosigkeit bleiben. Auch zwei Tage nach der Tragödie versammeln sich immer wieder Menschen am Ort des Geschehens. Es riecht weiter verbrannt. Menschen stehen fassungslos vor dem Gebäude, das Blumen- und Kerzenmeer vor der Eingangstüre wächst. Bilder und Briefe liegen dort.

Viele gleichaltrige Freunde der beiden Opfer und des verletzten Jungen nutzen auch das soziale Netzwerk Facebook, um ihre Trauer zu verarbeiten und die Fassungslosigkeit zu zeigen. Lieder, Erinnerungen an gemeinsame Erlebnisse und Sprüche werden dutzendfach gepostet. Ein Bild der beiden Opfer hat mehrere hundert Menschen erreicht. Auch Facebook-Nutzer, welche die Opfer nicht kannten, bekunden vielfach ihr Beileid.

Die Kleinstadt Rottweil scheint – auch über den ersten Schock hinweg – weiter in einer fassungslosen Starre zu stecken.