Der Badespaß im Aquasol kostet ab dem 3. Juli mehr, das hat gute Gründe, sagt die ENRW als Betreiberin. Foto: Nico Pudinat

ENRW-Chef Ranzinger zeigt sich einsichtig und verspricht mehr Transparenz. Es bedarf vielen Geldes.

Rottweil - Die ENRW als Betreiberin des Freizeitbades Aquasol zeigt sich einsichtig und verspricht für die Zukunft mehr Transparenz. Der Grund: Die Erhöhung der Eintrittspreise ab der kommenden Woche sollte einer offensichtlich jahrelang geübten Praxis zufolge nicht publik gemacht, sondern stillschweigend vollzogen werden. Daran gab es Kritik.

Auf diese reagiert nun der Geschäftsführer des Rottweiler Energieversorgers Christoph Ranzinger. "Um eine so tolle Freizeiteinrichtung wie das ›Aquasol‹ zu betreiben, bedarf es neben einer motivierten Belegschaft vielen Geldes. Die Einnahmen aus dem Verkauf von Eintrittskarten decken bei weitem nicht die Kosten eines solchen Freizeitbades. Dieses würde es ohne die Finanzierung durch die Betreiberin ENRW Energieversorgung Rottweil nicht geben", so Ranzinger.

Um einen nachhaltigen Betrieb für die Bevölkerung sicherzustellen, müsse sich der Aufsichtsrat der ENRW deshalb regelmäßig mit Vorschlägen der Geschäftsführung zur Finanzierung "dieser wichtigen und beliebten öffentlichen Einrichtung" befassen.

Die Anpassung von Eintrittstarifen sei dabei nur ein Teilaspekt, den es zu berücksichtigen gelte. "Es sind immer schwierige Entscheidungen, diesen Schritt zu vollziehen", räumt der ENRW-Geschäftsführer ein.

Bei der aktuellen Preisanpassung könne bilanziert werden, dass diese gerade auch im Quervergleich mit anderen Freizeitbädern maßvoll ausgefallen sei. Dies bestätigten auch viele Stammkunden, die vom Aquasol-Team persönlich informiert worden seien, so Ranzinger.

Das wird durch den städtischen Bäderleiter Edgar Bantle unterstrichen. Er sagt im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten, er und sein Team hätten in den zurückliegenden Wochen die Stammkunden und die Gäste am Empfang auf demnächst höhere Preise aufmerksam gemacht und seien damit auf Verständnis gestoßen.

In Zukunft will die ENRW die Öffentlichkeit besser über derartige Veränderungen informieren: "Was wir versäumt haben, und diesem Vorwurf stellen wir uns, war, die Preiserhöhung öffentlich zu kommunizieren. Dies werden wir künftig tun", so Ranzinger.

Die Preisgestaltung und die Art des Umgangs damit war auch Thema in der Sitzung des Gemeinderats am Mittwoch – wenngleich auch nur kurz: Oberbürgermeister Ralf Broß machte darauf aufmerksam, dass der Gemeinderat nicht der richtige Ort der Debatte sei. Das sei Sache des Aufsichtsrats der ENRW.

Eines der Mitglieder, SPD-Stadtrat Ralf Armleder, jedenfalls wollte unsere Berichterstattung vom Mittwoch mit dem Artikel "Psst! Das Aquasol erhöht die Preise" nicht so stehen lassen. Er finde diesen Schritt maßvoll und notwendig, äußerte Armleder, bevor der OB weitere Wortmeldungen unterband und zum nächsten Tagesordnungspunkt überging.