Vollgas-Bayern: La Brass Banda gastieren am Sonntag in Rottenburg. Foto: Theis Foto: Schwarzwälder-Bote

Zaz und La Brass Banda treten am kommenden Wochenende beim Rottenburger Sommer-Open-Air vor dem Bischöflichen Ordinariat auf

Rottenburg. Nach dem vielversprechenden Start mit Silbermond und Dieter Thomas Kuhn im vergangenen Jahr geht das Sommer-Open-Air nun ebenso hochkarätig ins zweite Jahr.

Am Rande der Altstadt treten vor der Kulisse des bischöflichen Ordinariats am Samstag, 9. August, Zaz und am Sonntag, 10. August, La Brass Banda auf. Beginn ist jeweils um 19.30 Uhr. Im Vorprogramm spielt am Samstg Joe Bel, am Sonntag Pantasonics.

Als Frankreichs größte Chanson-Hoffnung sprengte Zaz bereits kurz nach der Veröffentlichung ihres selbstbetitelten Debütalbums inklusive der Hitsingle "Je veux" im Herbst 2010 alle Superlative. Die Kritiker sind sich einig: Um Isabell Geoffrey – wie sich mit bürgerlichem Namen heißt – zu lieben, spiele es keine Rolle, ob man ihre charmanten Texte versteht oder nicht. Die quirlige Französin kommuniziere durch ihre Musik und ihre umwerfende Bühnenpräsenz. Ihre Songs changiere mit einer verblüffenden Leichtigkeit zwischen Jazz und Soul, Blues, Chanson und Pop und eine feine Prise Gipsy-Swing verleihe ihnen einen absoluten Ohrwurmcharakter.

Die Sommer-Open-Air-Macher sind sich sicher: "Mit ihrem aktuellem Album ›Recto Verso‹ wird sie und ihre Band von der ersten bis zur letzten Minute mit Energie, Spielfreude und jeder Menge Charme das Rottenburger Publikum fesseln", heißt es in einer Pressemitteilung.

Einen Tag später geht es dann bayerisch weiter. La Brass Banda – das sind fünf Typen, die in Lederhosen, T-Shirts und barfuß auf der Bühne stehen. Die Veranstalter prophezeien: "Die Ansagen vom Sänger kann man noch einigermaßen verstehen. Wenn er singt, geht gar nichts mehr. Da hilft nur ein einjähriger Aufenthalt mit Intensivsprachkurs im Chiemgauer Heimatverein. Aber wie er es singt, haut dich um."

Vor 2007, dem Jahr der offiziellen Bandgründung, hätte wahrscheinlich niemand gedacht, dass man mit einer solchen Besetzung und bayerischen Texten auf den größten europäischen Festivals bestehen kann. La Brass Banda können das und haben es beim Roskilde, Hurricane und Southside, beim Sziget, als Headliner beim Chiemsee Reggae und bei zig anderen bewiesen. Bei ihrem größten Einzelkonzert in der Münchener Olympiahalle haben sie vor mehr als 10 000 Menschen gezeigt, dass sie Arena- und Stadionqualitäten haben.

Auch die Zuschauer, die den Vorentscheid zum Eurovision Songcontest 2013 erlebt haben, können von dieser Erfahrung berichten. Da hatten La Brass Banda nur drei Minuten und 30 Sekunden Zeit, um ihre Qualitäten zu zeigen. Das war das vorgegebene Zeitfenster – und das haben sie genutzt. In komprimierter Form haben sie alles, was sie auszeichnet, in einen Song gegossen: musikalisches Können, Tempo- und Rhythmuswechsel, bayerischer Text, ungewöhnliches Arrangement, Ausstrahlung und eine Dynamik, die das Publikum von den Stühlen fegt. Am Ende wurden sie Zweite.