Mit einem fulminanten Jubiläumskonzert feierten die jungen Sängerinnen das 40-jährige Bestehen ihres Chores. Foto: Baum Foto: Schwarzwälder-Bote

Mit 175 Mitgliedern heute noch die größte Chorgruppierung der Domsingschule / Mehrstündiger Konzertabend

Von Angela Baum

Rottenburg. Die Bischofsstadt Rottenburg kann sich mit einer der größten Domsingschulen der Bundesrepublik schmücken. Ein Teil der Domsingschule ist auch die Rottenburger Mädchenkantorei, die in diesen Tagen ihr 40-jähriges Bestehen feiert.

1972 gründete Wiltrud Kugler als Frau des damaligen Domkapellmeisters Harald Kugler die Mädchenkantorei. Sie ist mit ihren heute 175 Mitgliedern auch die größte Chorgruppierung der Domsingschule. Heute wird die Mädchenkantorei von Domkapellmeister Frank Leenen geleitet, der am Samstagabend auch ein großes Jubiläumskonzert dirigierte.

Hier konzertierte die Mädchenkantorei Rottenburg gemeinsam mit der Mädchenkantorei des Bamberger Domes und dem Mädchenchor am Kölner Dom. Frank Leenen oblag die Gesamtleitung des Begegnungskonzertes, Werner Pees dirigierte die Bamberger Mädchenkantorei und Oliver Sperling den Kölner Mädchenchor. Aufhorchen ließ der letzte Punkt des zweistündigen Konzertabends: Hier gab die Rottenburger Mädchenkantorei Einblicke in ihr Sonderprojekt "Elektronik und Spiritualität", welches anlässlich des Jubiläumskonzertes einstudiert und aufgeführt wurde.

Der Komponist Stephan Boehme war bei der Rottenburger Erstaufführung anwesend – er hatte die Partitur erstellt und auch passende Texte ausgesucht. Diese stammen unter anderem auch von Manfred Ach, der in München und Wien lebt. Als Sopranistin brillierte in dem Stück "Jetzt! Raumklang in der Fremde" Maria-Barbara Stein, die in Rottenburg als Stimmbildnerin an der Domsingschule tätig ist. Die Rottenburger Sängerinnen sangen in Kombination mit einem Ringmodulator, der Phasenüberlagerungen erzeugte und so die Klänge verfremdete.

Gemeinsam mit dem Mädchenchor am Kölner Dom und der Bamberger Mädchenkantorei sangen die Rottenburger Mädchen "Laudate Pueri" von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Hierzu hatten sie sich am Rand der Bankreihen aufgestellt und rahmten so die rund 400 Zuhörer ein.

Zuvor brillierte die Bamberger Mädchenkantorei mit Werken von Josef Gabriel Rheinberger, Houston Bright und André Caplet. Der Mädchenchor am Kölner Dom faszinierte mit Kompositionen von Colin Mawby, Giuseppe Verdi und einer wunderbaren Motette von Knut Nystedt. Langanhaltender Applaus des begeisterten Publikums war den Sängerinnen der drei Chöre sicher.