Ortsvorsteher Walter Dettling (von links), Walter Hahn, Martina Dorn und Jürgen Kowalski freuten sich über den Scheck. Foto: Schwarzwälder-Bote

Kreatives: Frühlingsmarkt in Bieringen / Vom Duftöl bis zur Ringelblumensalbe ist alles vorhanden / Neue Idee für Fasnetskleidle

Dass der Bieringer Frühlingsmarkt etwas Besonderes ist, ist ein offenes Geheimnis. Auch das Wetter spielte bei der jüngsten Ausgabe der Traditionsveranstaltung mit.

Rottenburg-Bieringen. Bereits eine halbe Stunde nach der Eröffnung sah man Besucher mit Einkäufen und zufriedenen Gesichtern. Die Stände, liebevoll dekoriert, wurden umlagert. Häufig wurde mit den Künstlern über ihre Ideen geplaudert. Frohe Stimmung und gute Angebote gab es allenthalben – trotzdem gab es in diesem Jahr einen Höhepunkt. 

Martina Dorn und Walter Hahn von der Bürgerinitiative Rottenburg konnten einen Scheck überreichen für das früher ausgerichtete "Essen für einen guten Zweck". Der Bürgerinitiative geht es vornehmlich darum, dass die dörfliche Kultur erhalten bleibt, dass die Vereine bekannt werden und für Mitglieder werben können. Denn beim Verein werden Kontakte und Freundschaften geschlossen, das gilt insbesondere bei der Jugendarbeit.

Symbolisch wurden nun 2400 Euro als Erlös dieser für den Verein anstrengenden Arbeit übergeben. Nicht nur Jürgen Kowalski strahlte, auch Ortsvorsteher Walter Dettling war stolz auf die Narrenzunft.

Jugendarbeit soll noch mehr verstärkt werden

Geplant ist, die Jugendarbeit noch mehr zu verstärken. Die Kinder wachsen schnell aus ihren "Kleidle" heraus und die jedes Jahr neu zu kaufen, geht ins Geld. Künftig soll nun eine Art "Verleih-Grundgarderobe" in Form von verschiedenen Größen des Häses angeschafft werden.

Auch ist ein engerer Kontakt mit der Partnerzunft Bieringen/Jagst geplant, um die schwäbisch-alemannische Fasnetstradition weiter über die Grenzen bekannt zu machen. 

Doch zurück zum Frühlingsmarkt. Sie gehört dazu, wie das Wetter: Meta Brunnenmiller bot eine Palette von Ketten, hausgemachte Ringelblumensalbe, angesetzten Essig und Duftöle, marmorierte Eier, Duftsäckchen und bepflanzte Glasschalen an.

Noch eine Besonderheit hatte die sympathische Rentnerin im Gepäck. Der Erlös des Tages werde dem Förderverein für krebskranke Kinder in Tübingen gespendet. Sie engagiere sich schon seit einigen Jahren für dieses Projekt und dokumentiert in einem Ordner, wo, wie viel Geld in Aktionen gesammelt wurde und wann dieses in voller Höhe weitergeleitet wurde. Ihre Aussage: "Bieringen ist etwas Besonderes, familiär und heimelig, ob Frühlings- oder Weihnachtsmarkt, man fühlt sich daheim und kommt immer gerne wieder". Die "Standgebühr" ist ein mitgebrachter Kuchen.

Jürgen Kowalski besteht bei allen Märkten darauf, dass mindestens eine karitative Gruppe vertreten ist und kein Stand das Gleiche anbietet wie der andere.

"Eine Leiche unter dem Laminat"

Wer wirklich nichts finden konnte, für den hat die einfallsreiche Narrenzunft Tickets für die nächste Veranstaltung am Samstag, 18. März, anzubieten. Da wird "Eine Leiche unter dem Laminat" gesucht, präsentiert vom Volkstheater Balingen im Bürgerhaus Buse. Plätze sind noch vorhanden. Der Vorverkauf läuft noch über die Narrenzunft Bieringen, das Backhaus und den Landgasthof Kaiser.

 Liegt es nun an der "Standgebühr" oder an den fleißigen, einfallsreichen Bieringer Hausfrauen? Wiederum gab es ein traumhaftes Kuchenbuffet mit mehr Auswahl, als man sich vorstellen kann. Klar, dass jeder zugriff und große Kuchenpakete mit nach Hause genommen wurden.

Auch in diesem Jahr war der Frühlingsmarkt wie eine familiäre Veranstaltung. Jeder sprach mit Jedem, man lachte, scherzte, ließ es sich schmecken und fühlte sich wohl.