Katholischer Stadtdekan Christian Hermes Foto: Peter Petsch

Die Katholische Kirche in der Stadt bündelt ihre Kräfte. Was unter dem Namen Aufbrechen vor drei Jahren von Stadtdekan Hermes begonnen wurde, bekommt nun weitere Konturen.

Stuttgart - Die strukturelle Neuordnung der katholischen Kirche in Stuttgart ist ein gutes Stück vorangekommen. Das Bischöfliche Ordinariat hat die Kirchengemeinden und Seelsorgeeinheiten in Abstimmung mit dem Stadtdekanat neu geordnet. Nun ist die Stadt in zwölf Gebiete aufgeteilt, in denen die Stuttgarter Katholiken ihre Heimat finden.

Stadtdekan Christian Hermes verfolgt seit seinem Amtstritt vor rund drei Jahren dieses Reformprojekt unter dem Namen ‚Aufbrechen“. Die Doppeldeutigkeit des Titels ist bewusst gewählt. Einerseits soll die katholische Kirche zu neuen Ufern aufbrechen, andererseits sollen wenig zeitgemäße und starre Strukturen aufgebrochen werden. Es geht gleichzeitig um eine Neuorientierung und eine Neuordnung. Zudem sollen dadurch auch Kosten eingespart werden. Die Katholische Kirche wird damit schlanker. Ziel der jetzt beschlossenen Reform ist, dass die Gemeinden je unterschiedliche Profile stimmig zu ihrem jeweiligen sozialen Umfeld entwickeln und sich gegenseitig ergänzen.

Ein aktuelles Beispiel: Danach bildet ab 2015 die Domgemeinde St. Eberhard im Stadtzentrum zusammen mit St. Konrad und mit St. Georg eine Seelsorgeeinheit. St. Georg stellte bisher eine eigene Einheit dar.

Immer wieder betonte Stadtdekan Christian Hermes, dass durch diese Kooperationen in den Einheiten mehr Gemeinschaft entstehen solle und Potenziale besser genutzt werden könnten. Sein Lieblingsbeispiel: ‚Statt dass in vier Gemeinden jeweils ein halblebiger Kirchenchor ist, kann die Seelsorgeeinheit einen wirklich guten Chor auf die Beine stellen.“ Die Konzentration soll sich aber auch auf die Bereiche der Jugendarbeit, Familien, Senioren oder der trauerpastoralen Arbeit auswirken. Worin die jeweilige Seelsorgeeinheit in Zukunft ihre Schwerpunkte setzen wird, soll ein gemeinsamer Beratungsprozess klären.

„Mit großer Freude nehmen wir die Nachricht auf, dass Bischof Gebhard Fürst den Vorschlägen und Beschlüssen der Stuttgarter Kirchengemeinden und des Stadtdekanatsrats gefolgt ist“, sagt Hermes, „die Errichtung der zwölf Seelsorgeeinheiten ist ein wesentlicher Meilenstein in der Umsetzung des Pastoralen Projekts „Aufbrechen“ im Stadtdekanat. Auf dieser Grundlage können die Kirchengemeinden nun ihren pastoralen Beratungsprozess weiterführen.“