Am Dienstag wurde mit dem zweiten Rundgang durch die Gemeinde die Bestandsaufnahme zum Fußverkehrs-Check in Rangendingen abgeschlossen. Jetzt folgt am 24. November der Abschluss-Workshop, bei dem die Anregungen besprochen werden. Foto: Beiter

Fußverkehrs-Check Teil 2: kritische Stellen sind in der Heimgarten- und bei den Landstraßen.

Rangendingen - Auch beim zweiten Rundgang zum Fußverkehrs-Check in Rangendingen gab es für die Teilnehmer einige kritische Stellen im Ort zu besichtigen.

Wie vor zwei Wochen beim ersten Durchgang zeigten sich die Teilnehmer auch am Dienstag sehr diskutierfreudig, sodass Phillip Holderich und Phillip Siefert vom Büro Planersocietät einiges zu notieren hatten. "Es geht nichts verloren", versprachen sie und machten deutlich, dass sämtliche Anregungen für den Abschluss-Workshop am 24. November aufgearbeitet würden.

"Elterntaxis" sorgen für gefährliche Situationen

Als sehr wertvoll werteten die Planer die Teilnahme von Armin Temp vom Polizeipräsidium Tuttlingen. Er gab einige Hinweise auf die Vorschläge der Teilnehmer. Der erste Gefahrenherd wartete in der Heimgartenstraße vor dem Kindergarten. Hier konnten Erzieherinnen von Erfahrungen berichten. Stichwort: "Elterntaxi". Das Parken der Eltern vor dem Kindergarten sorge für gefährliche Situationen, erzählten sie. Oft werde auch zu schnell gefahren.

Die vorgeschlagene Einrichtung einer Einbahnstraße würde das Tempo noch erhöhen, erklärte Temp. Das derzeitige "geordnete Chaos" mit Gegenverkehr sorge dagegen für mehr Aufmerksamkeit bei den Fahrern.

"Elternhaltestellen" abseits des Zugangs könnten Entlastung verschaffen, schlug Armin Temp vor. Parkplätze gebe es bereits genügend, merkte Bürgermeister Johann Widmaier an. "Doch die nutzt kaum jemand", so die Erzieherinnen.

Unter die Lupe genommen wurden auch die Schulwege. Hier wurden fehlende Gehwege und gefährliche Überquerungen für die Kinder angesprochen. Besonders gravierend sieht Widmaier den Übergang über die L391 an der Alten Hechinger Straße. Hier sei der Hauptübergangsweg aus dem östlichen Ortsgebiet – nicht allein für Schüler, sondern auch für Fußgänger auf deren Weg an den Arbeitsplatz im Gewerbegebiet sowie zu den Einkaufszentren. Ähnlich gefährlich stellt sich die Situation an der Bushaltestelle an der L410 am Bahnhof dar. Dorthin würden Mütter mittlerweile ihre Kinder begleiten, um ihnen beim Überqueren der Durchgangsstraße zu helfen, berichtete Widmaier.

Einen Lichtblick sieht der Bürgermeister beim Knotenpunkt an der Neukauf-Kreuzung. Die Gemeinde sehe hier schon lange einen Unfallschwerpunkt an. Nachdem sich dies nach einem neuerlichen Verkehrsunfall mit Verletzten nun auch statistisch bestätigt habe, seien die Chancen gestiegen, dass mit dem Land eine Lösung zum Bau eines Kreisels gefunden werde. Widmaier hofft, dass sich nun etwas bewege: Die Planung liege dem Regierungspräsidium vor, die Gemeinde habe 360.000 Euro bereitgestellt.

Ein interessantes Thema schlug Phillip Hollerich an der Kreuzung Göhrenstraße-Zollerstraße an. Auf der Kreuzung inmitten eines Wohngebietes könnte eine Fläche für "Leben im öffentlichen Raum" abgezwackt werden. Ein willkommener Vorschlag, wie an den Reaktionen auch von Bürgermeister Johann Widmaier zu erkennen war. Damit könnte auch die Attraktivität des Quartiers im "Göhren" für junge Familien gesteigert werden, erkannte er sofort eine Zukunftschance.