Wir haben das Phänomen Messi unter die Lupe genommen. Klicken Sie sich durch unsere Bildergalerie. Foto: dpa

Barças Megastar erlegt Arsenal London beim 4:1 im Alleingang - Detailansichten des Torjägers.  

Barcelona - Damit kein falscher Eindruck entsteht: Lionel Messi, FC Barcelona, ist 1,69 Meter groß, 67 Kilogramm schwer, er ist in Argentinien geboren, er trägt deutsche Fußballschuhe der Größe 43, er ist 22 Jahre alt - und auch nur ein Mensch. Obwohl genau daran die Experten seit neuestem zweifeln.

Messi ist der erste Fußballer, dem ein Viererpack in einem Viertelfinale der Champions League gelungen ist. Das allein ist schon erstaunlich. Dass er dabei auch noch durch die Abwehr von Arsenal London marschierte wie ein Messer durch die Butter, führt unweigerlich zur alles entscheidenden Frage: Ist Messi der beste Fußballer aller Zeiten? Besser als Pelé und besser als Maradona?

Für Spaniens Medien ist nach dem 4:1-Erfolg der stolzen Katalanen gegen die überforderten Engländer alles besprochen: "Wir begrüßen den neuen König", schrieb "Marca", und "Sport" schwärmte: "Es war wie ein Wunder."

Arsenal-Coach Wenger: "Er ist der derzeit beste Fußballer der Welt"

Auch Arsenals Trainer Arsène Wenger hatte Mühe, das Erlebte zu erklären. Messi habe in jeder Phase des Spiels den Unterschied gemacht, sagte der für seine nüchterne Analysen bekannte Franzose und fügte hinzu: "Er ist der derzeit beste Fußballer der Welt. Einfach phänomenal."

An diesem magischen Abend im Camp Nou hätte ihm da wohl keiner widersprochen. Jedes der vier Messi-Tore war eine Wucht. Sein Antritt, seine Spritzigkeit, seine Wendigkeit, seine Sicherheit in der Ballführung und seine Fähigkeit, auch zwischen mehreren Gegenspielern hindurch den Weg zum Tor zu finden, erinnern an die ganz Großen der Fußball-Geschichte.

Aber ihn mit seinen 22 Jahren schon mit Franz Beckenbauer, Johan Cruyff, Pelé, Diego Maradona oder Alfredo di Stefano zu vergleichen, würde dem Straßenkicker aus Rosario nicht wirklich gerecht. Sie spielten in einer anderen Zeit, sie holten WM-Titel und reiften, mit Ausnahme Maradonas, zu großen Persönlichkeiten.

Messi-ahs, La Pulga

Messi spielt sich in die Herzen der Fans, das Publikum liegt ihm zu Füßen, die Medien feiern ihn als "Messi-ahs", aber La Pulga, der Floh, weiß, dass sein Weg in das Walhalla der Weltstars erst begonnen hat.

Zwar hat der Weltfußballer des Jahres 2009 mit dem FC Barcelona schon drei Meistertitel gewonnen, er triumphierte zweimal mit BarÛa in der Champions League und einmal im Weltpokal-Finale, aber seine Auftritte mit der argentinischen Nationalelf taugen bisher noch nicht für die Ewigkeit.

Das kann sich im Sommer bei der WM in Südafrika schon ändern, aber bis dahin schätzt Lionel Messi den Medienrummel um seine Person so sehr wie die Blutgrätschen seiner Gegner. Viel lieber mag er sportliche Schlagzeilen wie die von "Marca" vor dem El Classico am Samstag bei Real Madrid: "Wer soll diesen Burschen nur bremsen?"

Einer wie er kann darüber nur lächeln.