Für den Erhalt der DDR-Sammlung: Tobias Steinmetz (Rechtsamt), Isabel Greschat, Birgit Kipfer, Volker Römer, Pädagoge Jürgen Gorenflo und Historkerin Nina Bahlo (von links). Foto: Schwarzwälder-Bote

Gründungsveranstaltung am 24. Juli / 100 000 Euro Spenden zusammengetragen

Pforzheim. Jetzt ist genug Geld beisammen, um das DDR-Museum Pforzheim nach dem Tod des Sammlers und Museumsgründers Klaus Knabe in privater Trägerschaft zu sichern und weiterzuführen. Die rechtlich selbstständige und von der Stadt Pforzheim unabhängige Stiftung des bürgerlichen Rechts "Lernort Demokratie – Das DDR-Museum Pforzheim" soll nun im Rahmen einer Veranstaltung gegründet werden.

Dazu wird am kommenden Dienstag, 24. Juli, unter anderem der ehemalige Regierende Bürgermeister von Berlin und Stellvertretende Vorsitzende des Vereins "Gegen Vergessen Für Demokratie", Eberhard Diepgen, erwartet.

Damit fange die eigentliche Arbeit erst an, nämlich die Suche nach weiteren Spendern und Zustiftern, sagt Birgit Kipfer, Sprecherin der regionalen Arbeitsgruppe Baden-Württemberg im Berliner Verein "Gegen Vergessen Für Demokratie". Sie wird Vorsitzende des neuen Vorstands sein. Ihr Stellvertreter ist der Richter Hermann Meyer und weiteres Vorstandsmitglied ist Schulleiter Thomas Paeffgen.

Im Stiftungsrat sitzen unter anderem Oberbürgermeister Gert Hager und ein Vertreter aus der Familie des verstorbenen Sammlers Klaus Knabe. Es ist das einzige Museum zur Geschichte der DDR-Diktatur in den alten Bundesländern.

Das langfristige Ziel der Stiftung sei es, so viel Geld zusammenzutragen, dass von den Erträgen langfristig auch Hauptamtliche eingestellt werden können. Der Pforzheimer Verein "Gegen das Vergessen" der mit 100 Mitgliedern und einem Kern von 20 Aktiven das Museum für die rund 4500 Besuche im Jahr in Betrieb hält, soll sich zurückziehen können, erklärt Kipfer. Damit könne das Lebenswerk Knabes, sein Vermächtnis, in seinem Sinne weiterbestehen. Sein Anliegen sei es gewesen, die Sammlung möglichst auf Dauer und unabhängig von seiner Person zu sichern.

Ebenfalls am Dienstag – wenige Stunden zuvor – soll der Gemeinderat dem Vorschlag zustimmen, das Museumsgebäude an der Hagenschießstraße für die nächsten 20 Jahre ohne Miete und Nebenkosten und darüber hinaus eine jährliche Summe von 6000 Euro bereitzustellen, sagt Kulturreferentin Isabel Greschat.

Der Anlass für das Bemühen um die Stiftung: In der nächsten Zeit laufen die Verträge, die der Trägerverein sowohl mit der Stadt als auch mit Knabe als Sammler hatte, aus, erklärt Volker Römer, Vorsitzender des Vereins "Gegen das Vergessen". Die Veranstaltung beginnt am Dienstag, 24. Juli, um 19.30 Uhr im Reuchlinhaus.