Lassen nichts anbrennen: Olga Casanova, Maria Brenner, Tatjana Haas und Thomas Schmerr (von links) sind Teil des Küchenteams in den "Enzauen-Stuben". Sie sind vier von rund 200 Mitarbeitern, die täglich auf dem OechsleFest alles für die Gäste geben. Foto: Schwarzwälder-Bote

Viel Logistik nötig / Täglich mehr als 1000 Kilo Essen

Pforzheim. Es ist Mittagszeit. Auf den rot-weiß-karierten Tischdecken dampfen die Teller. Wurst, Flammkuchen, Braten und das ein oder andere Viertele gönnen sich die Besucher des OechsleFests. Wie viel Arbeit und logistischer Aufwand hinter den Kulissen betrieben wird, damit das Essen frisch auf den Tellern landet, ahnt kaum einer.

Damit alles rund läuft, behält Gastronom Frank Daudert als einer der acht Fest-Wirte rund um seine "Enzauen-Stuben" alles im Blick. Der Oechsle-Sprecher ist ein alter Hase auf dem Weinfest und hat die Abläufe in seiner Laube mit den Jahren perfektioniert. In Küche und Service arbeiten seine 50 Mitarbeiter Hand in Hand, um täglich mehr als 1000 Essen auf die Tische zu zaubern. So viel Strom wie drei Einfamilien-Häuser verbrauche allein sein Stand dazu. "Wir reden von Tonnen an Ware, die täglich auf dem Fest bewegt werden", erklärt Daudert.

Auch hinter der Bude sind flinke Hände gefragt. Zwischen Getränkekisten und Kühlhäusern sitzen Mine Cebi und Diana Marin, polieren Berge von Besteck und rollen es in Servietten ein. 600 Messer und Gabeln durchlaufen mehrmals täglich diese Prozedur. "Am Abend sitzen hier vier Leute, die nichts anderes machen, als Besteck zu wickeln", sagt Daudert.

Keine Frage, dass auch Dauderts Eltern mit anpacken. Während Vater Manfred morgens um sieben Uhr Lieferanten empfängt, steht Mutter Alwine bis in die Nacht in der Waschküche, um Kleidung der Mitarbeiter zu waschen und zu bügeln. "In einem Familienbetrieb hat jeder seine Aufgabe", sagt Frank Daudert. "Hier läuft die Ware nicht vom Band. Hier schafft man noch mit Herz und Hand."

Abseits des Platzes herrscht ebenfalls Ausnahmezustand. In Dauderts Restaurant im Enzauenpark werden Kartoffelsalat, Rot- oder Sauerkraut vorbereitet – sie werden mehrmals täglich zum Fest transportiert. Auch für Julien Frischs "Arlinger Lauben" wird das Essen in seinem "Arlinger Restaurant" vorbereitet. "Meine Küchen-Stammmannschaft bereitet das Essen dort vor und bringt die Ware jeden Morgen frisch hier her", erklärt der 27-Jährige, der zum ersten Mal mit einem Stand auf dem Fest vertreten ist.

In "Enzo’s Genuss-Lauben" hingegen werden alle Speisen vor Ort hergestellt. "Lieferanten bringen die Ware um 8 Uhr direkt her", sagt Enzo D’Eugenio. Eine andere Sache verbindet ihn mit den anderen Wirten: die Hoffnung auf besseres Wetter. "Bis jetzt können wir nicht zufrieden sein. Aber wir haben ja noch zwölf Tage vor uns."