Mehr als 61 Feuerwehrleute waren bei einem Wohnungsbrand in Bad Liebenzell im Einsatz. Foto: Bernd Mutschler

Bei einem Brand in Bad Liebenzell wurde ein Mensch schwer verletzt. Nach der Rettung aus der im Vollbrand stehenden Wohnung musste sie reanimiert und ins Krankenhaus gebracht werden.

Mehr als 60 Einsatzkräfte der Feuerwehr waren am Dienstagmorgen bei einem Brand in Bad Liebenzell im Einsatz. Um 11.44 Uhr wurden Polizei und Feuerwehr alarmiert. In einem an den Bad Liebenzeller Mineralbrunnen angrenzenden Gebäude stand die Dachgeschosswohnung bereits im Vollbrand, als die ersten Einsatzkräfte vor Ort eintrafen.

„Das ist ein Sondergebiet ‚im Niemandsland‘ zwischen Calw und Bad Liebenzell“, erklärt der Calwer Stadtbrandmeister Marcus Frank als Einsatzleiter vor Ort. Deshalb würden bei einem Brand in diesem Gebiet die Feuerwehren aus beiden Städten alarmiert und seien auch zeitgleich eingetroffen.

Alle Maßnahmen gelten der Personenrettung

Bereits vorher war schon die Polizei am Ort des Geschehens, und die meldete, dass im Obergeschoss des Gebäudes ein Brand entstanden sei, der mit Feuerlöschern nicht beherrschbar sei. Außerdem habe sich eine Person bemerkbar gemacht. „Wir haben sie nicht gesehen, wussten nicht, wo sie sich aufhält“, sagt Frank weiter. Das primäre Ziel sei „zu 100 Prozent“ gewesen, die Person zu retten. „Alle Maßnahmen galten immer nur der Person“, so der Einsatzleiter weiter. So habe er die Alarmstufe auf „Brand 4“ erhöht und auch eine zweite Drehleiter nachgeordert, die dann aus Schömberg kam.

Zwei Drehleitern im Einsatz

Mit den beiden Drehleiterfahrzeugen aus Calw und Schömberg starteten die Feuerwehrleute die Brandbekämpfung von der linken und rechten Seite. Drei Trupps wurden unter Atemschutz und mit zwei Strahlrohren in das Gebäude geschickt. Dort trafen sie am oberen Treppenende auf eine Flammenwand, die „relativ schnell niedergeschlagen“ werden konnten, so Frank weiter. Die bewusstlose Person, ein 77-jähriger Mann, sei dann im linken Gebäudeteil gefunden worden. Sie sei „durch den Rauch geschädigt“ worden und musste reanimiert und anschließend mit dem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus gebracht werden. Über seinen Gesundheitszustand können derzeit keine weiteren Angaben gemacht werden, teilte die Polizei mit.

Nachdem die „Primärmaßnahmen komplett beendet“ waren, betrat die Polizei das Gebäude, um nach der Brandursache zu suchen. Danach war wieder die Feuerwehr gefordert, um Glutnester zu suchen. Gegen 13 Uhr konnten die ersten Fahrzeuge mit ihren Besatzungen den Einsatzort wieder verlassen.

Mineralbrunnen nicht in Gefahr

Das angrenzende Gebäude der Bad Liebenzeller Mineralbrunnen sei durch eine Brandwand geschützt und von der Feuerwehr ständig kontrolliert gewesen. Aus Sicherheitsgründen wurde das Werk evakuiert, aber „es war alles in Ordnung, es gab keine Gefährdung“, konnte Frank Entwarnung geben.

Im Einsatz waren die Feuerwehren aus Calw, Hirsau, Bad Liebenzell, Unterhaugstett, Maisenbach und Schömberg mit 13 Fahrzeugen und 61 Einsatzkräften. Dazu kamen sieben Personen des Rettungsdienstes mit drei Fahrzeugen und weitere sieben Kräfte des DRK-Ortsverbands Bad Liebenzell/Schömberg. Die Polizei war mit mindestens sieben Fahrzeugen mit jeweils zwei Personen vor Ort. Die nahe liegende Bundesstraße 463 war für die Dauer des Einsatzes im Bereich des Einsatzortes in beide Richtungen gesperrt.

Ebenfalls vor Ort waren außer Bad Liebenzells Bürgermeister Roberto Chiari auch vier Personen der Psychosozialen Notfallversorgung zur Betreuung der Einsatzkräfte, die mit der Bergung der Person beschäftigt waren.

Der entstandene Sachschaden kann derzeit noch nicht beziffert werden.