VHS-Leiter Reiner Emmering und sein Team sind gerade dabei, das neue Programm der Volkshochschule zu versenden. Unterstützt wird er bei seiner Arbeit von seiner langjährigen Mitarbeiterin Irmgard Reger (rechts). Praktikantin Nina Heimburger packt derzeit im VHS-Büro mit an. Foto: Danner Foto: Schwarzwälder-Bote

Volkshochschule: Leiter der VHS Reiner Emmering geht zum Jahreswechsel in den Ruhestand

Das aktuelle VHS-Programm liegt vor. Es ist womöglich das letzte, das unter der Federführung von Reiner Emmering entstanden ist. Der Leiter der Volkshochschule geht zum Jahreswechsel in Rente.

Oberndorf. Auch wenn man’s angesichts des jugendlichen Auftretens von Reiner Emmering kaum glauben mag – er ist 65 Jahre alt und hat somit das Rentenalter erreicht. Seit 1983 leitet er die Volkshochschule der Stadt Oberndorf. Da geht also eine Ära zu Ende. Als er die Stelle vor 33 Jahren antrat, war für ihn nicht abzusehen, dass er sie so lange ausfüllen wird. Der gelernte Reiseverkehrskaufmann hatte seinerzeit als Leiter eines örtlichen Reisebüros in Zusammenarbeit mit der VHS Bildungsreisen organisiert. Dabei entstand der Kontakt mit seiner Vorgängerin Elfriede Stauß-Lincke. Als sie sich als VHS-Leiterin in Oberndorf verabschiedete, fragte sie Reiner Emmering, ob er sich vorstellen könne, ihre Nachfolge anzutreten. "Das war die beste Entscheidung in meinem Leben", sagt er heute. "Abgesehen natürlich von der Wahl meiner Frau", fügt er schmunzelnd an.

Mit seiner Einstellung wurde aus der Teilzeit- eine Vollzeitstelle. Dazu unterstützt ihn eine Verwaltungsangestellte im Sekretariat in Teilzeit. "Ohne Frau Reger könnte ich die ganze Arbeit gar nicht bewältigen", betont er.

Ein guter VHS-Leiter muss seine Augen und Ohren stets offen halten. Er muss aktuelle Trends – wie vor Jahren das Sportangebot Zumba – erkennen. Und er muss die passenden Kursleiter zu den Angeboten finden, die er gerne ins Programm aufnehmen möchte. Reiner Emmering ist also auch Netzwerker. "Die Kursleiter sind der Schatz des Hauses", wird er nicht müde zu betonen. Eine gewisse Leidenschaft für die verschiedenen Angebote der VHS ist sicherlich nicht von Nachteil. Emmering spricht über den Schweißer-Lehrgang genauso enthusiastisch wie über den Töpferkurs. Die Ausstellung der Töpferkurse unter der Leitung von Elisabeth Große "Aus Bewegung wird Form" vom 8. November bis 12. Dezember im Rathaus sind für ihn das Highlight im aktuellen Programm. Große gehört schon seit Jahrzehnten zu seinen Kursleiterinnen.

Nähe zum Arbeitsplatz ist ein Privileg

Emmerings berufliches Leben spielt sich größtenteils in den Räumen der VHS im Schwedenbau ab. Denn auch, wenn ihn viele Oberndorfer fast täglich zu Fuß mit der Aktentasche unterm Arm in Richtung Oberstadt laufen, oder mit dem Fahrrad von seinem Wohnort Aistaig ins Tal fahren sehen: "Ich mag meinen Bürostuhl schon auch sehr gerne." Von hier aus organisiert und koordiniert er alles.

Und er genießt das "Privileg", so nahe an seinem Arbeitsplatz zu wohnen. Die Präsenz vor Ort war seinerzeit Einstellungskriterium. Dafür ist der gebürtige Heiligenbronner heute noch dankbar. "Ich habe eine Arbeit, die Laune macht und genügend Flexibilität in Richtung Familie und Freizeitgestaltung mit sich bringt."

Vier Kinder hat Reiner Emmering gemeinsam mit seiner Frau Angelika, zwei Enkel hat er auch schon. Privat engagiert er sich im evangelischen Kirchengemeinderat in Aistaig. Seine Frau, ergänzt er, habe ihm buchstäblich den Rücken freigehalten. Das werde bei Verabschiedungen ja immer gerne gesagt. Doch ohne sie hätte er nicht so effektiv sein können.

Für die Zeit nach dem Berufsleben hat Reiner Emmering noch keine Pläne gemacht. "Ich werde wohl erst mal vier Wochen Urlaub machen und diese kreativ nutzen, um mir zu überlegen, was das Leben sonst noch für mich bereit hält", sagt er. Er springe ja quasi "vom fahrenden Zug ab". Je nachdem, wer sein Nachfolger werde, und wann dieser seine Stelle antrete, müsse bereits das nächste VHS-Programm in trockene Tücher gebracht werden. Vielleicht ist er ja daran dann doch noch mal beteiligt.