Skilehrer Daniel Märländer zeigt seinen Schützlingen wie man sicher unten ankommt. Fotos: Cools Foto: Schwarzwälder-Bote

Wintersport: Rund 30 Kinder lernen bei den Kursen des Oberndorfer Skiclubs verschiedene Fahrtechniken

Sicherer Stand, Balance und Geschwindigkeitskontrolle – damit hatten rund 30 kleine Skianfänger zu kämpfen. Am Wochenende fanden aufgrund der guten Schneelage recht spontan die Kinderkurse des Skiclubs Oberndorf im Webertal statt.

Oberndorf. Hochrote Backen, konzentrierter Blick und die Zungenspitze angestrengt zwischen den Lippen eingeklemmt fahren die jungen Wintersportler den schneebedeckten Berg im Webertal hinab. Die Beine zittern und sobald es zu schnell wird, werden die Kufen vorne zusammen gezogen, um die Geschwindigkeit zu verringern. Die einen oder anderen machen beim Versuch, einen sicheren Stand zu bekommen, fast einen Spagat. Während die meisten versuchen, unfallfrei den Berg hinunterzukommen, ist manches Kind schon ein richtiger Draufgänger und wirbelt bei der rasanten Abfahrt ordentlich Schnee auf.

"Morgens haben wir in diesem kleinen Parcours das Laufen geübt", erklärt Walter Märländer und deutet auf ein paar bemalte Holzfiguren auf ebener Fläche. Er ist einer der rund zehn Skilehrer, die den Kindern die Grundtechniken des Skifahrens beibringen. "Anfangs zeige ich ihnen die Pflugtechnik und wie man den Lift benutzt", meint Märländer.

Und der hat durchaus seine Tücken für Anfänger. Da gilt es, die Beine zusammenzuhalten und festen Stand zu bewahren. "Du musst nach vorne schauen", ruft ein Vater seinem Sohnemann zu, als dessen Beine bedenklich weit auseinandergehen, weil er sich beim Hochfahren nach dem Papa umdreht. Und der eine oder andere landet auch auf dem Hosenboden, noch ehe er die erste Station erreicht hat.

Seit 1982 gibt es den Skilift, der seine Benutzer 200 Meter weit und 61 Meter hoch zieht. Je nachdem wie schnell die Kinder lernen, beginnen sie auf verschiedenen Levels. Wer die Pflugtechnik beherrscht, der darf sie bei der ersten Station, wo es schon ein sanftes Gefälle gibt, üben. Die nächstschwierigere Stufe ist dann ein Slalom mit engen Abständen ein wenig höher am Berg.

Schnee wird "pappig"

Hier und da müssen die Kinder Acht geben, wenn ein wilder Bob- oder Schlittenfahrer an ihnen vorbeischießt. Insgesamt benutzen rund 40 Wintersportbegeisterte den Lift an diesem Tag. Rund 30 Kinder versuchen sich auf den dünnen Brettern. Die Eltern beobachten ihre Schützlinge dabei bequem von der Skihütte aus.

Ein bis zwei Kurse dieser Art führt der 420 Mitglieder starke Skiclub pro Jahr durch. Die Verantwortlichen sind es dabei gewöhnt, spontan zu reagieren. "Die Schneelage war so gut, dass wir die Kurse kurzfristig organisiert haben", erzählt Märländer.

Los ging es am Freitagabend mit Flutlichtfahren. Während der Schnee am Sonntagmorgen noch angenehm weich und pudrig liegen bleibt, begint er am Nachmittag in der Sonne "pappig" zu werden, wie Märländer bemerkt. Und auch ganz oben am Berg zeigen sich vereinzelt wieder braune Stellen zwischen dem Schnee. Doch im Webertal liegt der Schnee am längsten, wissen die Mitglieder des Clubs.

"Das ist ein Schattenloch", meint der Vorsitzende Wolfgang Schittenhelm. Er selbst fährt seit etwa 45 Jahren Ski. "Unser jüngster Teilnehmer ist vier Jahre alt. Das ist fast ein wenig früh. Mit fünf Jahren sind die Kinder doch deutlich stärker", sagt Schittenhelm aus Erfahrung. Generell wundere er sich oft darüber, wie schnell die Kinder lernen. Wer ganz schnell ist, darf sich auch gleich an der Carving-Technik versuchen. Dabei stehen die Skier parallel zueinander und die Fahrer schneiden die Kurve auf der Kante fahrend.

Und auch wenn es schon langsam taut, sind die Kinder kaum vom Fahren wegzubekommen. "Der Hang wird noch leiden müssen", prophezeit Schittenhelm lachend und hängt sich an den Lift, um seine nächste Gruppe nicht warten zu lassen.

Weitere Informationen: Der Skilift ist je nach Schneelage samstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr in Betrieb, die Benutzung kostet drei Euro pro Nachmittag.