"Pssst" am Nusplinger Ortseingang: Die Umfrage zur Lärmsituation ist verschoben worden. Der Grund sind die vielen Baustelle, die das Ergebnis verfälschen würden. Foto: Weiger

Kühlwein: Aktuelle Baustellen rund um Nusplingen würden Ergebnis verfälschen. Verkehrsbelastung an Gemeinde-Einfahrten ist ein Dauerbrenner.

Nusplingen - "Pssst", mahnt das schlafende Baby am Nusplinger Ortseingang. Das Thema "Lärm" an den Gemeinde-Einfahrten ist ein Dauerbrenner, vor allem für die Anlieger. Das Ratsgremium hat sich am Dienstag wieder damit befasst.

Das Thema passte damit zum gestrigen "Tag des Lärms": Eigentlich war für dieses Frühjahr eine neuerliche öffentliche Umfrage zur Lärmbelästigung angekündigt gewesen. Wann diese über die Bühne gehe, wollte Roland Hager wissen, selbst Anlieger in der Mühlstraße. Die Mühlstraße verläuft parallel zur Landesstraße 433. Die Umfrage, so erläuterte Bürgermeister Alfons Kühlwein, sei derzeit nicht wirklich sinnvoll und sei verschoben worden.

Der Grund dafür: Nusplingen ist aktuell laut Kühlwein von diversen Baustellen umgeben. Zum einen wird die Nusplinger Steige aufwändig saniert, zum anderen wird im Unterdigisheimer Ortskern gebaut. Für den Bürgermeister liegt eines auf der Hand: Würde man zum jetzigen Zeitpunkt die angekündigte Umfrage starten, käme ein völlig falsches Bild zustande – und damit ein Ergebnis ohne jede Aussagekraft. "Die Verkehrssituation ist eine vollkommen andere als sonst", führte Kühlwein in der Sitzung aus. Es sei in Nusplingen derzeit wesentlich ruhiger als sonst.

Seit dem Jahr 2007 sind die Ortseingänge Thema in Nusplingen: zum einen wegen der Sicherheit, zum anderen wegen des Lärms, der durch Autofahrer entsteht, die in diesen Bereichen beschleunigen. Die Anwohner berichten zum einen von lautem Schwerlastverkehr am frühen Morgen. Das andere sind heulende Motorräder, die an sonnigen Tagen den Sonntagskaffee auf der Terrasse (laut-)malerisch gestalten.

Seit zwei Jahren mahnt deshalb das Baby auf den großflächigen Schildern zu mehr Ruhe und maßvollem Tempo – aber eher mit bescheidenem Erfolg, wie die Anlieger sagen. Für die Schilderaktion zeichnet der Arbeitskreis "Gib Acht im Verkehr Zollernalb" verantwortlich. Ein Etappenerfolg war vor einigen Jahren die so genannte Querungshilfe am Sportgelände. Dort können wenigstens die Fußgänger – unter anderem viele Kinder, die auf den Bolz- oder den TSV-Spielplatz wollen – die L 433 überqueren.