Der Saukögel ist verbrannt, in der närrischen Hochburg und Perle des Heubergs, Nusplingen, ist wieder Ordnung eingekehrt und die Narren freuen sich. Foto: Holbein

Bunter Fasnetsumzug durch Nusplingen mit vielen Motivwagen. Schluss bildete wieder Hohes Gericht.

Nusplingen - 50 Jahre und kein bisschen leise: Der Jubiläumsumzug der Narrenzunft "Tannenburg" durch den Ort zeigte sich von einer bunten, vielfältigen und fröhlichen Seite. Vor allem Motivwagen waren in diesem Jahr sehr zahlreich im Zug zu sehen.

An Kreativität und Phantasie mangelte es den rund 500 bis 600 Nusplinger Narren nicht. Da schwebten Ballon-Fahrer durch die Straßen, zogen "lahme" Schnecken ihre Häuser hinter sich her und verteilten Gartenzwerge ihre Süßigkeiten vor allem unter das junge Volk am Straßenrand.

Mit viel Aufwand waren auch die Wagen gestaltet: Scheiche hatten ihr Kamel und ihren Harem mit dabei, und Super-Mario hüpfte durchs Computerspiel.

Angeführt von der Garde, den Zunfträten, dem Musikverein sowie den Hansele und Teufel der Narrenzunft "Tannenburg" reihten sich wieder die Vereine und privaten Gruppen in den bunten Zug durch den Ort ein.

Dort demonstrierten Tierfreunde pro Biber, hier mischten sich Zigeuner unter die Narren. Schneemänner waren unterwegs und barocke Damen; männliche Gardemädchen schlenkerten ihre Beine, und rosarote Indianer waren auf närrischem Kriegspfad.

Neues Naturschutzgebiet

Auch von auswärts hatten die Nusplinger Besuch. So tollten die Unterdigisheimer Deichelmäus durch die Zuschauer; bereicherte die Tanzgarde aus Renquishausen das bunte Bild und trieben die Haiberger Bättelblätz aus Heidenstadt ihren Schabernack mit dem mitgehenden Publikum. Auch die "20-ger" aus Obernheim sowie Hartheim und Teilnehmer aus Wehingen waren vertreten. Für Musik sorgte außerdem der Fanfarenzug aus Nusplingen.

Den Schluss des Umzuges bildete wieder traditionell das Hohe Gericht mit dem Saukögel. Und dem wurde auf dem Platz vor dem roten Rathaus erneut der Prozess gemacht, hatte der Unhold doch im vergangenen Jahr wieder ehrbare Nusplinger Bürger drangsaliert, sie ihrer Sinne beraubt, für Waldbrände gesorgt und teuere Einsätze der Schlauchspezialisten der Feuerwehr provoziert. Zumindest einen Vorteil zog die Kommune daraus: ein neues Naturschutzgebiet. Das aber rettete den Saukögel nicht, er musste für seine Schandtaten brennen.

Angekündigt hatte sich für das fröhlich-bunte Spektakel auch Besuch aus den USA und aus Eisenhüttenstadt. In der Festhalle feierten die Narren nach dem Umzug noch munter weiter.