Der Saukögel hat für seine Untaten gebüßt und wurde vor dem roten Rathaus verbrannt. Zuvor waren die Narren durch den Ort gezogen. Foto: Holbein

16 Fußgruppen, sieben Motivwagen und fast 500 Narren beim Umzug in Nusplingen. Saukögel endet im Feuer.

Nusplingen - Maulwürfe, die ein Schäufelchen Erde auf die Schuhe häufen, Schneemänner, die Möhrchen ans Publikum verteilen, Helene Fischer und Heino, die "atemlos" ihre Hits zum Besten geben: Der Umzug durch Nusplingen bot wieder einmal ein buntes Bild.

16 Fußgruppen, sieben Motivwagen und fast 500 Narren hatten sich versammelt, um – vom Zunftmeister der Narrenzunft "Tannenburg", Richard Braun, vor dem roten Rathaus angesagt – mit lautem "Narri Narro" an den zahlreichen Zuschauern vorbei durch den Ort zu ziehen. Vor allem die phantasievoll gestalteten großen Gefährte offenbarten die hohe Kreativität der Teilnehmer: Da gab es eine Schlittenfahrt durchs alte Moskau, da tummelten sich die Affen im Zoo, da saßen friedlich neben einander Nord- und Südstaatler in der überdimensionalen Kutsche, da warfen die Scheiche ihre Bonbons vom Palast.

Eröffnet hatten den Zug die Gastgeber: die Narrenzunft "Tannenburg" mit Garde, Zunfträten, Hansele und Teufel. Für Musik sorgten neben den Beschallungen aus den mitgeführten Lautsprechern der Nusplinger Musikverein und der Fanfarenzug. Allerlei "Getier" tummelte sich auf den Straßen und im Nationalpark Uhufelsen: Eulen und Waldgeister, Fische und süße Weintrauben. Gäste waren gekommen aus Renquishausen und Wehingen, aus Obernheim sowie die "Haiberger Bättlblätz". Boxenluder auf ihren Bobby-Cars und der Jamaika-Bob garantierten für Tempo und Rasanz.

Am Rande des Geschehens kümmerten sich Schuhputzer um sauberes Schuhwerk auch des Hohen Gerichts, das am Ende traditionell den Unhold Saukögel wieder zum Verbrennen auf dem Scheiterhaufen verurteilte, hatte dieser doch erneut nachweislich die Menschen von "Nuspilo" auf "grausame Weise" heimgesucht und "in Verwirrung gesetzt", dass beispielsweise bei einem Zwischenfall ein Anhänger das Auto überholt hatte und der Verkehr in Nusplingen stundenlang umgeleitet werden musste. Da bekam der eine Klatschanfälle, die noch monatelang anhielten, und stürzte es den anderen Nusplinger Bürger mit Migrationshintergrund in "tiefste Verwirrtheit".

"Höhepunkt" des Saukögel-Unwesens war aber das "brutale Geiseldrama", bei dem das Opfer erst in die Wurstküche verschleppt und dann im Kühlraum eingesperrt wurde, wo man es nach langem Suchen erst später fröstelnd und halb verfroren wieder fand.