Pater Manu hat sich vorgenommen, auf die Mitglieder seiner neuen Gemeinde zuzugehen und das Gespräch mit ihnen zu suchen. Seine offizielle Begrüßung bot ihm die willkommene Gelegenheit dazu. Foto: Hans Raab

Die Seelsorgeeinheit Ebingen-Lautlingen-Margrethausen hat einen neuen Priester und Margrethausen, Pfeffingen und Burgfelden wieder einen pastoralen Ansprechpartner. Am Samstag wurde Pater Manu Sebastian offiziell willkommen geheißen.

Das durch den Fortgang von Kaycee McDonald dezimierte Pastoralteam um Pfarrherr Uwe Stier ist wieder komplett; neben Stier und den Diakonen Michael Weimer und Thomas Vogler gehört ihm seit Anfang Februar auch der aus dem indischen Kerala stammende Pater Manu Sebastian an. Sie alle zelebrierten am Samstag zusammen mit knapp 20 Ministrantinnen und Ministranten aus allen fünf Kirchengemeinden der Seelsorgeeinheit die heilige Messe in der Pfarrkirche St. Margareta in Margrethausen. Diese war, da zudem viele Besucher gekommen waren, gut gefüllt.

Namens der gewählten Kirchengemeinderatsvorsitzenden begrüßte Petra Graf den neuen Priester mit einem Geschenk und wohlwollenden Worten, und dazu sang der Chor Effata. Pater Manu spendete den abschließenden Segen übrigens in seiner Muttersprache Malayalam – er war, auch wenn vielleicht nicht jeder ihn verstanden hatte, nicht weniger wirkkräftig als einer deutschsprachiger.

Im Alter von 15 Jahrentrat er dem Orden bei

Dass Pater Manu hervorragend Deutsch spricht, hatte sich zuvor in einem Gespräch gezeigt, in dem er aus seinem Leben und von seinem bisherigen priesterlichen Wirken erzählte. 1986 im südindischen Kerala geboren war er mit zwei Brüdern aufgewachsen, hatte bis zur zehnten Klasse die Schule besucht und war mit 15 Jahren in den Orden „Heilige Theresa der Kirche Jesu in Indien“ eingetreten. Bereits damals war klar für ihn, dass er Priester werden wollte, und so absolvierte er zuerst im Priesterseminar seines Ordens – es lag im nordindischen Missionsgebiet – die elfte und zwölfte Klasse und studierte anschließend drei Jahre lang Philosophie und Theologie in seiner Heimat Kerala.

Gottesdienst mit vier Zelebranten: Das Bild zeigt (von links) Diakon Michael Weimer, Pater Manu Sebastian, Pfarrer Uwe Stier und Diakon Thomas Vogler. Foto: Hans Raab

2014 wurde er in seiner Heimatgemeinde zum Priester geweiht. In den folgenden drei Jahren unterrichtete er als Konrektor am Priesterseminar und war danach ein Jahr lang Schulleiter in Nordindien. 2018 ging er nach Europa und machte im belgischen Leuven den Master in Theologie. Schon damals lernte er Deutsch und weilte mehrfach als Urlaubsvertretung in Deutschland. 2020 trat er dann eine Stelle in Wurmlingen im Kreis Tuttlingen an, wechselte später in die Stadt Tuttlingen und beendete im Dezember 2023 die Ausbildung für ausländische Priester.

Nun ist er in Margrethausen. Was ist Pater Manu bei seiner seelsorgerischen Tätigkeit wichtig? „Ich möchte“, so sagt er, „meinen Mitmenschen auf Augenhöhe begegnen und für sie da sein. Wichtig für mich sind natürlich die Gottesdienste, aber auch Gespräche sind für mein Wirken von großer Bedeutung.“ Die Eucharistie nimmt für ihn einen zentralen Platz ein: „Hier teilt sich uns Jesus mit, gibt uns Lebenskraft.“ Jugendliche und Kinder liegen ihm besonders am Herzen, und so wird er künftig zusammen mit Pfarrer Uwe Stier in der Seelsorgeeinheit zuständig für die Ministrantinnen und Ministranten sein.

Fußball interessiert ihn wenig – er liebt Basketball

Hat Pater Manu Hobbys? Für Fußball interessiert er sich, anders als sein Amtsvorgänger, wenig, dafür umso mehr für Basketball, das er schon im Priesterseminar spielte. Seine große Passion ist indessen die Musik. Als Kind spielte er die Tabla, eine indische Trommel; mittlerweile beherrscht er auch das Keyboard und komponiert sogar eigene, meist christliche Lieder, die er auf der Plattform YouTube veröffentlicht. Ansonsten genießt er indische und klassische Musik und ist ein begeisterter Konzertgänger.

Kulinarische Vorlieben? Natürlich mag Pater Manu indisches Essen besonders, aber inzwischen gehören auch Kartoffeln und das schwäbische Nationalgericht Linsen und Spätzle zu seinen Lieblingsspeisen – letzteres allerdings ohne Saitenwürste. In Margrethausen und im Klostergebäude hat er sich inzwischen gut eingelebt. „Die Menschen sind freundlich, und die Umgebung ist schön.“