Der Verein „Kinderhilfe Ugwaku“ arbeitet seit 16 Jahren unglaublich erfolgreich. Die Bauprojekte gelten nun als abgeschlossen. Der Verein stellt sich für künftige Aufgaben neu auf.
Die außerordentliche Mitgliederversammlung des Vereins „Kinderhilfe Ugwaku“ stand unter besonderen Vorzeichen: Zum einen, da der Vereinsvorsitzende Hans Wycisk das jüngste und größte bisherige Projekt des Vereins – die Technische Schule – als abgeschlossen präsentieren konnte, zum anderen, da nun eine grundlegende Vereins-Umstrukturierung vorzunehmen war.
Hans Wycisk hielt eingangs anhand einer Präsentation Rückblick auf 16 ereignisreiche, anstrengende, aber auch sehr erfolgreiche Jahre seines und aller Mitglieder Engagements. Er zeigte auf, dass das Vereinsziel, „ein breites Bildungsangebot für Kinder vor Ort in Nigeria zu schaffen“ voll umfänglich erreicht, ja weit übertroffen wurde.
Er konnte hierzu eindrucksvolle Zahlen liefern: Es wurden insgesamt Investitionen von 1,6 Millionen Euro getätigt und das Projekt ist dabei vollständig bezahlt. Aktuell besuchen 744 Schüler - Mädchen und Jungen - die Schule und 54 Personen sind auf dem Campus beschäftigt.
Acht Handwerksberufe im Lehrangebot
Das Lehrangebot umfasst die gesamte Palette von Kindergarten, Grundschule, Gymnasium bis schließlich zur neuen berufsbildenden Techniker-Schule, in der in acht Handwerksberufen ausgebildet wird. Ergänzt wird das Angebot durch Schlafhäuser für Schüler und Lehrer, sowie einer Mensa und schließlich auch einem großen Sportgelände. Zur autarken Stromversorgung der Einrichtung und aller Geräte in der Techniker-Schule wurde zunächst eine, dann eine zweite Solaranlage finanziert. Das Gelände ist mit einer Mauer umgeben und verfügt nachts über eine Beleuchtung. Zum Transport der Kinder wurden inzwischen vier Busse angeschafft.
Parallel zum schulischen Angebot wurden Projekte zur Eigenversorgung der Schüler mit Lebensmitteln angestoßen. Als wirklich letzte Idee soll nun ein Konzept zur Müllvermeidung, -Trennung und -Entsorgung auf dem Campus realisiert werden.
Besonders erwähnenswert ist auch die Gründung des Projektes „Schülerpatenschaften“, bei dem 154 Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit zum Besuch hiesiger Schulen geschaffen wurde, die anders wohl keine Chance gehabt hätten.
Gründer staunen über erreichte Projektgröße
Wycisk betonte, dass die Gründungsmitglieder sich niemals hätten vorstellen können, dass das Projekt eine solche Größe erreichen könnte, dass der Verein mit heute 101 Mitgliedern so viel zustande bringen würde. Alles nur durch Spendengelder und sehr viel persönlichem Engagement. Allen, die dazu beigetragen haben sagte er an dieser Stelle ein „herzliches vergelt’s Gott“.
Nun jedoch hat der Vorstand entschieden, das Projekt als abgeschossen zu erachten, denn die Ziele sind erreicht und keine weiteren Baumaßnahmen vorgesehen. Der Verein soll aber bestehen bleiben, um das Projekt weiterhin zu betreuen und sich vielleicht auch neue Zielsetzungen im Bereich Bekämpfung von Armut zu geben.
Motiviertes Team führt den Verein weiter
Pfarrer Paul Odoeme war es zuvor gelungen, an seiner neuen Wirkstätte in Wellendingen ein sehr motiviertes Team zu gewinnen, das bereit war, den Verein weiter zu führen. Nach kurzer Vorstellungsrunde der Kandidaten gingen anschließend die Wahlen des neuen Vorstandes, die in großem Einvernehmen stattfanden, schnell vonstatten.
Natürlich lag über dem Abend auch ein Hauch von Abschied und Wehmut, besonders aber auch von Anerkennung und Dank dem bisherigen Vorstand gegenüber. Und so wurde, als erste Amtshandlung des neuen Vorstands, Hans Wycisk zum Ehrenvorsitzenden des Vereins gewählt. Er bedanke sich und rief sogleich auf, den Verein auch unter der neuen Führung weiterhin mit Tatkraft, vor allem aber mit Spenden zu unterstützen.
Information
Gewählt wurden:
Vorsitzende: Julia Tasch
Stellvertreter: Mario Schneider
Schriftführerin: Isabell Leibold
Kassenwart: Heiko Leibold
sowie vier Beisitzer.