Nagolds Philipp Sautter in der Zange: Spätestens in der zweiten Hälfte dominierten die Stuttgarter Kickers das Spiel fast nach Belieben. Der VfL kam mit 1:4 glimpflich davon. Foto: Priestersbach

Fußball: VfL Nagold empfängt Stuttgarter Kickers in saniertem Reinhold-Fleckenstein-Stadion und verliert 1:4.

Die Stadioneinweihung machte es möglich: Mit den Stuttgarter Kickers gastierte am Mittwochabend ein prominenter Club zum Festspiel im komplett sanierten Reinhold-Fleckenstein-Stadion nach Nagold.

Immerhin rund 800 Zuschauer wollten das Duell zwischen dem VfL Nagold und dem Drittligisten sehen und sorgten so für eine prächtig Kulisse. Dabei wurden die Stuttgarter Kickers ihrer Favoritenrolle gerecht, doch kam der VfL Nagold mit einer 1:4-Niederlage vergleichsweise glimpflich davon. Das lag vor allem in der ersten Spielhälfte an der kompakten Abwehr um Marcel Schuon, aber auch die beiden VfL-Keeper Andreas Gusenbauer und Fabian Bartels entschärften einige Bälle.

Für den Nagolder Trainer Sven Hayer war es zugleich auch ein Wiedersehen mit etlichen alten Bekannten, denn drei Jahre lang hatte er die A-Junioren der Stuttgarter Kickers gecoacht und sie in den Bundesliga geführt. Und natürlich freute er sich darüber, dass einige seiner früheren Schützlinge den Sprung in den Profikader geschafft haben.

Im Spiel selbst war der Klassenunterschied natürlich sichtbar, doch der heimische Verbandsligist hielt in den ersten 45 Minuten richtig gut dagegen. Nach einem Freistoß von Fabian Baumgärtel (18.) musste sich VfL-Keeper Andreas Gusenbauer allerdings mächtig strecken. Nach einer halben Stunde gab es dann auch mal Szenenapplaus für die Platzherren, als Marcel Schuon und Fabian Mücke eine brenzlige Situation klärten. Klar gaben die Kickers den Ton an, doch der erste Treffer auf dem neuen Nagolder Rasen wurde vom VfL Nagold erzielt. So waren 35 Minuten gespielt, als Daniel Schachtschneider im Stuttgarter Strafraum zu Fall gebracht wurde. Der VfL-Stürmer lief selbst an und verwandelte den fälligen Strafstoß zum vielumjubelten 1:0.

Danach drückte der Drittligist allerdings aufs Gas, und nach einem Freistoß von Fabian Baumgärtel (42.) nickte Adrian Pazo-Alonso zum Ausgleich ein. Praktisch mit dem Pausenpfiff legte Lhadji Badiane auf 2:1 für die Gäste vor.

Im zweiten Durchgang wechselten beide Teams fast den kompletten Kader aus, und jetzt dominierten die Stuttgarter Kickers das Spiel fast nach Belieben. Iva Voduric (58.) und Shkemb Miftari (76.) sorgten für das 4:1 - wobei es auch VfL-Keeper Fabian Bartels zu verdanken war, dass die Niederlage nicht höher ausfiel.

"Ich bin vor allem mit der ersten Halbzeit zufrieden", erklärte Sven Hayer nach dem Spiel. Denn gerade die ersten 45 Minuten hatten ihm gezeigt, dass es "auch so ein Gegner schwer hat, wenn man die Ordnung hält und kompakt spielt". Besonders erfreulich fand er es, dass es sein Team war, von dem das erste Tor auf dem neuen Rollrasen erzielt wurde. Klar war da, dass Kickers-Trainer Horst Steffen mit dem ersten Durchgang nicht ganz glücklich war. "Das können wir eigentlich besser", lautete seine Einschätzung, wobei er von einem "guten Test zum jetzigen Zeitpunkt" sprach. Ein dickes Lob gab es von ihm für die "tolle Sportanlage, auf der man richtig gut Fußball spielen kann". VfL Nagold: Andreas Gusenbauer und Fabian Bartels im Tor, Tilo Renz, Marco Quiskamp, Daniel Schachtschneider, Marcel Schuon, Luka Kravoscanec, Federico Decortes, Fabian Mücke, Julian Borgia, Nico Braun, Timo Nixdorf, Francis Ubabuike, Micha Walz, Yannic Dengler, Micael Marques, Philipp Sautter, Jonas Braun, Adrian Döbele, Markus Link, Luka Silic. Stuttgarter Kickers: Tobias Trautner und Mark Redl im Tor, Sandrino Braun, Vincenzo Marchese, Andreas Ivan, Fabian Gerster, Fabian Baumgärtel, Daniel Kaiser, Lhadji Badiane, Hendrik Starostzik, Adrian Pazo-Alonso, Ivan Vodunic, Maximilian Hoffmann, Gerrit Müller, Marco Calamita, Fabio Leutenecker, Athanasios Raptis, Marc Stein, Marco Gaiser, Shkemb Miftari, Amar Cekic, Besar Halimi. Schiedsrichter: Manuel Digeser (Rottenburg).