Susanne Weber, Gütesicherungsbeauftragte Kompost bei der AWG, und Kevin Mack, Klimaschutzmanager der Stadt Nagold, informieren über die „Aktion Biotonne“ Foto: Julia Glanzmann

Was gehört wirklich in die Biotonne? Theoretisch weiß das doch jedes Kind. Oder etwa doch nicht? Nagold steckt derzeit mitten in der bundesweiten Biotonnen-Challenge. Gespannt wartet man auf die Ergebnisse der nächsten Messung.

Seit rund zehn Monaten engagiert sich die AWG Abfallwirtschaft Landkreis Calw GmbH (AWG) gemeinsam mit der Stadt Nagold im Rahmen der bundesweiten Biotonnen-Challenge für die Reduzierung des Fremdstoffanteils in der Bioabfallsammlung.

Die Challenge findet schwerpunktmäßig im Nagolder Wohngebiet Steinberg statt. Dort wurden zu Beginn im Sommer 2023 die Biotonnen auf den sogenannten „Fremdstoffanteil“ untersucht. Dieser lag bei 3,98 Prozent, davon waren 2,35 Prozent Kunststoffe.

Ende April ist eine Vergleichsstichprobe geplant, um zu sehen, inwieweit die Aktion dazu beigetragen hat, den Fremdstoffanteil in der Biotonne weiter zu reduzieren.

„TonnenToni“ steht im Nagolder Rathaus

„Die Leute sind sehr interessiert und fragen nach der Aktion“, sagt Susanne Weber, Gütesicherungsbeauftragte Kompost bei der AWG. „Viele wissen nicht, dass auch Bio-Plastiktüten nicht in die Biotonne gehören.“ Der „TonnenToni“, eine Biotonne mit Informationsmaterial, steht in den nächsten zwei Wochen im Nagolder Rathaus. „Mit diesem gezielten Informationsangebot wollen wir auch die Bürgerinnen und Bürger erreichen, die nicht direkt im Challenge-Gebiet wohnen“, sagt sie.

Den Anstoß für die Aktion gab Kevin Mack, Klimaschutzmanager der Stadt Nagold: „Ich freue mich, dass wir bei der AWG auf offene Ohren gestoßen sind und sie bei der Organisation und Öffentlichkeitsarbeit der Biotonnen-Challenge unterstützen können.“

„Kinder sind ein wunderbarer Multiplikator“

Neben dem Informationsmaterial, das an die Haushalte verteilt wurde, informierte die AWG im Bürgerhaus Oberer Steinberg und in den Kindergärten. „Kinder sind ein wunderbarer Multiplikator für die Aktion, da sie ihre Eltern hin und wieder bei der Mülltrennung beobachten und korrigieren“, weiß Susanne Weber.

Die Zahlen der Bioabfall-Untersuchungen werden bundesweit zentral erfasst. Das Netzwerk Aktion Biotonne Deutschland, unterstützt vom Bundesumweltministerium, dem Naturschutzbund Deutschland NABU und weiteren Verbänden, zeichnet die Teilnehmer der Challenge aus. Die offizielle Urkundenübergabe durch das Bundesumweltministerium findet am 14. Mai auf der IFAT in München statt.

Was in Nagold und im Landkreis Calw in die Biotonne darf und was nicht sowie weitere Informationen zur Biotonnen-Challenge gibt es unter www.awg-info.de und www.aktion-biotonne-deutschland.de.