Das Repair Café ist so stark nachgefragt, dass weitere Helfer gesucht werden. (Archivfoto) Foto: Sebastian Willnow/dpa

Über Projekte zur Nachhaltigkeit berichtet Rottenburg Klimaschutzmanager Jörg Weber bei einem Koordinierungstreffen der Lokalen Agenda.

Kürzlich fand das jährliche Koordinierungstreffen der Lokalen Agenda im Rathaus statt. Die Lokale Agenda gibt es mittlerweile seit 1999. Sie gliedert sich in verschiedene Arbeitsgruppen, in denen vielfältige Projekte zur Nachhaltigkeit geplant und umgesetzt werden. Das jährliche Treffen dient dabei als Möglichkeit, Resümees zu ziehen und über anstehende Aktivitäten und deren Umsetzbarkeit sowie deren Budget zu sprechen.

Was wurde umgesetzt?

Nach einer kurzen Einführung des städtischen Klimaschutzmanager Jörg Weber befassten sich alle Anwesenden mit dem wesentlichen Thema des Treffens: Welche Projekte wurden im letzten Jahr umgesetzt und wie werden die zur Verfügung stehenden Mittel 2024 eingesetzt? Neben stetig laufenden Projekten der AG „Fairtradestadt“, zum Beispiel die alljährliche Schokoladen-Ausstellung „Süß und Bitter“ oder die finanzielle Unterstützung von nachhaltigen/fairen Schulprojekten, gab es Berichte aus Arbeitsgruppen, die erst seit wenigen Jahren existieren.

Das Repair Café

Ein Vertreter vom Repair Café hatte für 2023 Einiges zu berichten: Nachdem 2022 noch unter Corona-Einfluss stand und „nur“ sechs Veranstaltungen durchgeführt werden konnten, waren es 2023 elf Termine. Die Anzahl der Reparaturen bei den einzelnen Terminen ist kontinuierlich sehr hoch. Im Schnitt werden rund 23 Reparaturen durchgeführt. Neben der Müllvermeidung ist den Machern des Repair Cafés auch das Miteinander zwischen Kunden und Reparateuren und der Austausch und das gegenseitige Kennenlernen wichtig. Aufgrund der großen Nachfrage nach dem Angebot ist das Repair Café immer auf der Suche nach weiteren Unterstützern/Reparateuren, vor allem für Elektroartikel.

Die AG „Radwegegruppe“

Ein Vertreter von der AG „Radwegegruppe“ berichtete unter anderem über das kostenlos ausleihbare Lastenrad (eingeführt September 2022), das sich großer Nachfrage erfreut. In 2023 wurde das Rad von 80 Entleihern ausgeliehen und dabei rund 2200 Kilometer gefahren. Darüber hinaus wurde über das Angebot der kostenfreien Medienkutsche informiert. Diese beinhaltet die kostenfreie Lieferung von Artikeln aus der städtischen Bibliothek mit Hilfe von ehrenamtlichen Fahrern und dem Lastenrad. Die Nachfrage nach diesem tollen Service könnte aber größer sein.

Kriminalprävention

„Eine wiederbelebte Arbeitsgruppe besteht aus Herrn Krüger mit seinem Team von der JVA Rottenburg“, berichtet Jörg Weber. Ein Personalwechsel und anschließend Corona mit starken Auswirkungen auf die JVA bremsten das erste Engagement in 2021 und 2022 noch aus. 2023 konnten aber erstmals mit ehrenamtlicher Unterstützung ökologische Themen sowie Kriminalprävention betrieben werden. Dabei war beispielsweise ein Besuch bei der Staatsdomäne Maßhalderbuch auf der Schwäbischen Alb bei Hohenstein angedacht oder das Kennenlernen verschiedener Vollzugsformen in der JVA mit Rottenburger Schülern.

Mehr als 100 Foodsaver

Das Foodsharing hat sich mittlerweile in der Lokalen Agenda etabliert. Hier zog Weber eine Bilanz, in der vor allem die gute Annahme und der Ausbau der Foodsharing-Strategie thematisiert wurden. Mittlerweile gibt es drei Fairteiler in Rottenburg. Neben regelmäßiger Bestückung der Fairteiler durch mittlerweile mehr als 100 Foodsaver wurden auch große Aktionen mit anderen Bezirken (hauptsächlich Tübingen) erfolgreich umgesetzt.

Die Standbeschickter des Regionalmarktes „Goldener Oktober“ wurden wie in den letzten Jahren durch Gelder der Lokalen Agenda in Kooperation mit dem HGV und der WTG unterstützt. Die AG Ökologie: „Lebensraum Weggental“ setzte aufgrund personeller Veränderungen 2023 keine Projekte um, ist aber in 2024 wieder mit einem Antrag dabei.