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Die Angst geht um: Wegen des Taxi-Mörders bleiben Frauen und Schüler zu Hause.

Hagnau - Angst und Entsetzen herrscht nach wie vor in Hagnau am Bodensee, wo am Mittwoch eine Taxifahrerin ermordet und eine andere vergewaltigt und niedergestochen wurde. Der Täter, der laut Polizei gebrochen Deutsch spricht, ist nach wie vor auf freiem Fuß.

Die Idylle des 1500 Einwohner zählenden Winzer-, Obstbauer und Fischerdorfs am Bodenseeufer mit den bemalten Fachwerkhäusern, den Hofläden und Pensionen mit ihren gepflegten Vorgärten und dazwischenliegenden Rebhängen ist getrübt. Seit Mittwoch beschäftigt nur noch die Ermordung der 32-jährigen Taxifahrerin, einer alleinerziehenden Mutter zweier Kinder aus Friedrichshafen, die Einwohner.

Aber auch die Touristen sind verunsichert. Dass der Täter noch nicht gefasst wurde, sorgt vor allem unter Frauen für Angst. Die weißen Striche auf dem Asphalt und ein Kreis, die um den dunkelblauen Mercedes-Transporter gezogen wurden, zeugen auch drei Tage später noch von der grausamen Tat. Am Seitentor zum Strandbad haben Angehörige der getöteten Frau einen großen Blumenstrauß und Grabkerzen aufgestellt. Auf zwei Schildern steht "Rettungszufahrt - Bitte freihalten". Die Taxifahrerin konnte nicht mehr gerettet werden.

Die Frau des Pächters des Strandbadrestaurants, Ela Zumkeller, stand auch am Freitag noch unter Schock. Gegen 11.45 Uhr sei es gewesen, eine Zeit, in der normalerweise massenweise Radler auf dem Bodenseerundweg von Hagnau nach Immenstaad unterwegs sind. Zwei Camper hätten die blutüberströmte Taxifahrerin entdeckt. Ihr sei nur die aufheulende Sirene des Taxis aufgefallen, erzählte Zumkeller gestern.