Donald Tusk und die EU wollen ihr Vorgehen zu Flüchtlingsbooten besprechen. Foto: EPA

Die Staats- und Regierungschefs der EU wollen am Donnerstag zu einem Krisengipfel zusammenkommen. Dabei soll es um die zunehmende Flüchtlingsdramatik gehen.

Brüssel - Die EU-Staats- und Regierungschefs werden an diesem Donnerstag bei einem Krisengipfel in Brüssel über Konsequenzen aus der jüngsten Flüchtlingskatastrophe im Mittelmeer beraten. Das teilte EU-Ratspräsident Donald Tusk am Montag mit. „Das kann nicht so weitergehen“, sagte der frühere polnische Regierungschef in einer Video-Botschaft. Die EU-Kommission und der Europäische Diplomatische Dienst würden für das Krisentreffen Optionen vorlegen, was unmittelbar in der Region getan werden könne.

Der italienischen Küstenwache zufolge war in der Nacht zum Sonntag ein Fischerboot mit Hunderten Flüchtlingen an Bord etwa 70 Seemeilen (130 Kilometer) nördlich der libyschen Küste gekentert. 24 Leichen wurden demnach geborgen, 28 Menschen gerettet. Befürchtet werden bis zu 950 Tote.

Der britische Premierminister David Cameron forderte vor dem Treffen einen „umfassenden Plan“ zur Verhinderung weiterer Flüchtlingstragödien im Mittelmeer. Großbritannien könne dazu mehr beitragen als bisher, sagte Cameron. Schon am Wochenende hatte sich der italienische Regierungschef Matteo Renzi für ein Sondertreffen auf Spitzenebene ausgesprochen.

Laut Tusk muss darüber gesprochen werden, wie Schleusern das Handwerk gelegt werden kann. Es gehe auch darum, wie Menschen in Not besser gerettet werden könnten. „Die Lage im Mittelmeer betrifft nicht nur die Länder in unserer südlichen Nachbarschaft, sondern sie betrifft uns alle, ganz Europa. Deshalb müssen wir handeln“, so Tusk.