Ina Klietz, Leiterin der Seniorenresidenz am Kaiserring in Villingen, sucht eine neue Herausforderung. Sie will Bürgermeisterin in Mönchweiler werden. Foto: Heinig

Ina Klietz aus Villingen will Unterlagen im Mönchweiler Rathaus abgeben. Derzeit Leiterin von Seniorenresidenz.

Mönchweiler - Die Bewerbungsfrist läuft schon drei Wochen. Nachdem sich so lange nichts getan hat, gibt es nun Bewegung in Sachen Bürgermeisterwahl. Ina Klietz aus Villingen will am Freitagvormittag ihre Bewerbung im Mönchweiler Rathaus abgeben.

Die gebürtige Rheinländerin leitet derzeit die Seniorenresidenz am Kaiserring in Villingen. Im Rahmen einer Mitarbeiterversammlung, an der der größte Teil der rund 100 Beschäftigten der Seniorenresidenz teilnahm, gab Einrichtungsleiterin Ina Klietz bekannt, dass sie bei der Bürgermeisterwahl in Mönchweiler kandidieren wird.

Aufgrund ihrer langjährigen selbstständigen Tätigkeit auf dem Gebiet der Beratung von Gemeinden und der Entwicklung von sozialen Projekten fühlt sich die 57-jährige Diplom-Pädagogin für die anstehenden Aufgaben in Mönchweiler bestens gerüstet. Dabei reizt sie besonders die konzeptionelle Gestaltung des betreuten Wohnens und des Kinderhauses sowie die Stärkung der Gemeinschaftsschule der Gemeinde.

Als ehemalige Mitarbeiterin des Krankenhauses Singen und der Stadtverwaltung Tuttlingen sowie als Leiterin einer großen Pflegeeinrichtung bringt sie eigenen Angaben zufolge vielfältige Verwaltungserfahrung mit.

Wie in ihrer bisherigen Laufbahn setzt Ina Klietz auch in Zukunft auf eine gemeinsame Gestaltung der anstehenden Aufgaben und sieht sich als bürgernahe Ansprechpartnerin für die Bedürfnisse der Menschen in Mönchweiler.

Ina Klietz studierte nach dem Abitur und einem Praktikum in der Buchinger-Fastenklinik am Bodensee in Bielefeld Diplom-Pädagogik mit dem Schwerpunkt Sozialarbeit. Trotz Einser-Diplom konnte sie mit 28 Jahren als Alleinerziehende einer kleinen Tochter angesichts der "Pädagogenschwemme" in den 1980er-Jahren ihre beruflichen Vorstellungen aber zunächst nicht umsetzen. Sie jobbte freischaffend bei einer Bildungseinrichtung und tat das so gut, dass ihr die Fachbereichsleitung für Soziales übertragen wurde. Sie entwickelte eine Bildungsmaßnahme für Alleinerziehende, die bundesweit erste mit gleichzeitiger Kinderbetreuung. "Das machte Furore in der Branche", erinnert sie sich. Trotz großen Erfolges wurden aber auch ihr, wie allen anderen, die Mittel gekürzt.

Ina Klietz begann mit Anfang 30 deshalb nebenbei noch ein Studium: Gesundheitswissenschaften, ebenfalls in Bielefeld. 1992 zog es sie an den Bodensee. Mit Tochter und Hund schlug sie ihre Zelte in Gaienhofen auf und heuerte im Krankenhaus Singen als Patientenberaterin an. Außerdem beteiligte sie sich am Aufbau eines geriatrischen Schwerpunktes.

1995 warb man sie ab – sie wurde Heimleiterin der Seniorenresidenz "Hirschhalde". Dort blieb sie bis 1999 und erfüllte sich dann mit einer Marketingfirma für soziale Dienstleistungen den Traum der Selbstständigkeit. 2006 firmierte Ina Klietz um und gründete das "Institut für neue Wohnformen im Alter". Sie entwickelte das Berufsfeld der "Präsenzkraft", eine Mischung aus Pflege, Hauswirtschaft und Betreuung alter Menschen. Rund 700 Menschen hat sie darin ausgebildet.

In VS gründete sie mit Christa Lörcher und anderen das "Villinger Bündnis für Familie und Senioren". Seit sie als Glonki bei deren Umzug mitlaufen durfte, sei sie "vom Virus befallen". Klietz gehört dem SPD-Vorstand in VS an und kandidierte bei der Gemeinderatswahl für die SPD.