Landesstraße zwischen Mönchweiler und Königsfeld wird nicht als Gefahrenstrecke eingestuft

Von Monika Hettich-Marull

Mönchweiler. Entscheidungen der Behörden sind nicht immer deckungsgleich mit den Wünschen von Bürgern oder Gemeindeverwaltungen. Auch bei der Verkehrsschau in Mönchweiler wurde klar: Zwischen Wunsch und Wirklichkeit klafft eine große Lücke.

Nachdem Menschen in Mönchweiler und Königsfeld vor wenigen Wochen von einem tragischen Unfall auf der Landesstraße 181 zwischen Mönchweiler und Königsfeld aufgeschreckt wurden, nahm man bei der Verkehrsschau diesen neuralgischen Punkt unter die Lupe.

Doch sowohl Ralf Pahlow, Leiter des Straßenverkehrsamts beim Landratsamt, als auch Erwin Weihing vom Polizeipräsidium Tuttlingen sehen die Strecke nicht als besonders gefährdet an. Weihing erklärte, man habe die Unfallzahlen vorliegen und stufe die Strecke nicht als Gefahrenstrecke ein.

Durch Leserbriefe und Unterschriftenlisten war ein Überholverbot auf der Strecke gefordert worden. Da, wie Weihing bestätigte, jedoch die meisten der Unfälle nicht im Überholvorgang – drei von 24 innerhalb von fünf Jahren – passierten, mache ein Überholverbot keinen Sinn.

Betrachtet wurde die Strecke bis zur Gemarkungsgrenze. Weiterhin hat man auch dem Wunsch der Gemeinde, die Buslinie durch die Ortsmitte zu führen, geantwortet. Hier sieht man aufgrund der engen Taktung der Busse keine Möglichkeit – ob eine weitere Haltestelle in der Hindenburgstraße entstehen könnte, wird noch diskutiert.

Vom Gemeinderat gewünscht, aber von der Behörde verworfen: Es wird keine Haltelinien in der 30-Zone geben, denn sie entsprechen nicht mehr gültigem Verkehrsrecht. Stattdessen, so die Worte von Bürgermeister Friedrich Scheerer, werde man im Gemeinderat über einen Hinweis auf Tempo 30 auf dem Asphalt diskutieren.

Nicht besprochen wurde das Thema Tempo 30 in der Hindenburg- und Königsfelder Straße. Sie ist Landesstraße und Teil des Lärmaktionsplans. In diesem Zusammenhang soll "eine intelligente Lösung für diesen Bereich" in den Gesamtplan einfließen.

Bürgermeister Friedrich Scheerer sieht in einer abgetrennten Diskussion kein zielführendes Ergebnis. Zum Thema Verkehrsaufkommen bei künftigen Betreuten Wohnen gibt es ein Verkehrsgutachten für die Chabeuil- und Albert-Schweitzer-Straße, das zeigen soll, welche Maßnahmen hier greifen könnten.

Den Schnellfahrern in der Scheffelstraße will man zu gegebener Zeit mit Geschwindigkeitskontrollen zu Leibe rücken. Die Durchfahrt der Gartenstraße wird ganzjährig mit der Ausweisung zur verkehrsberuhigten Zone versehen. Scheerer: "Auch Fahrradfahrer, Moped- und Rollerfahrer, die im Sommer den Durchgang nutzen, müssen sich klar darüber sein, dass sie Schrittgeschwindigkeit zu fahren haben".