Mit großen Augen wird die Ausrüstung der Forstwirte in Augenschein genommen. Foto: Hettich-Marull Foto: Schwarzwälder-Bote

Bildung: Erstmals kommen Ausbildungsbotschafter in GMS / Schüler fasziniert von Ausführungen

"Ausbildungsbotschafter" heißt das neue Schlagwort an der Gemeinschaftsschule in Mönchweiler – und das schon ab der fünften Klasse. Auszubildende aus den verschiedensten Berufen kommen an die Einrichtung und stellen ihren Beruf vor.

Mönchweiler. Karl Josef Birbaum hat maßgeblich an diesem Projekt mitgearbeitet, ihm zur Seite stand Aseta Fischer von BBQ (Berufliche Bildung gGmbh), nun haben die ersten Termine in den Klassen stattgefunden.

Am gestrigen Dienstag ging es in der Mensa der GMS um die Ausbildungsberufe Forstwirt, Förster und Landschaftsgärtner – die "grünen Berufe" hatte man für die fünfte Klasse auf dem Plan. Der angehende Landschaftsgärtner Adrian Schneikart, im dritten Ausbildungsjahr bei der Firma Wildi, beantwortete unzählige Fragen aus den Reihen der Schüler und machte ihnen den Beruf schmackhaft.

Dass das Tagwerk nicht nur aus Unkraut jäten oder Boden umgraben und Blümchen pflanzen besteht, war so manchem nicht klar. Von der Gartenplanung über Pflasterarbeiten, Bepflanzungen, Pflege oder auch mal ein aufwendiger Baumschnitt in schwindelnder Höhe – der Landschaftsgärtner sollte auch körperlich fit sein, der Beruf verlangt viel Einsatz. Dennoch könnte sich Schneikart nichts Besseres vorstellen. Was mag er denn gar nicht? "Im Februar in nassen Gräben arbeiten", antwortet er, wohl wissend, dass er in einem "Outdoor-Job" arbeitet, bei dem das Wetter eine große Rolle spielt. Deshalb werden auch im Winter die Überstunden abgebaut, die man in der Hochsaison des Gartenbaus draufpacken muss. Adrian Schneikart ist vorbelastet: In siebter Generation gibt es in seiner Familie bereits Landschaftsgärtner – und er ist einer davon.

Mit schwerem Gerät und jeder Menge Ausrüstungsgegenständen waren die angehenden Forstwirte des forstlichen Stützpunktes Königsfeld-Buchenberg angereist. Alana Kollmar, Christoph Herzig und Marcus Staiger brennen für ihren Beruf – Ausbilder Jürgen Lehmann und Förster Matthias Breithaupt waren gerne mit ihren Auszubildenden nach Mönchweiler gekommen.

Mit dabei: Isabelle Nyari, Trainee am Stützpunkt und angehende Försterin mit abgeschlossenem Studium. Eines verbindet die Auszubildenden auf jeden Fall: Sie arbeiten alle sehr gerne draußen und wollen etwas Nachhaltiges machen.

Doch was macht denn nun ein Forstwirt? Ein kleiner Film gab zunächst einen Einblick in die tägliche Arbeit mit und am Holz. Gut gesichert muss der Forstwirt hinaus ins Gelände – schließlich geht man mit tonnenschweren Bäumen um. Immer auf der Hut und immer konzentriert arbeiten ist da die erste Vorgabe. Hantieren mit großen Motorsägen, Äxten und – später einmal – mit dem gigantischen Harvester, all das will gelernt sein. Dass da nichts geht ohne Sicherheitsschuhe, Helm und Schnittschutz ist wohl klar. Die Präsentation zeigte, der Forstwirt, das ist ein vielfältiger Ausbildungsberuf – auch mit naturpflegerischen Aufgaben.

Försterin Alana Nyari gab einen Einblick in ihre Aufgaben im Wald. Vor allem die Jagd ist eine der Hauptaufgaben des Försters. Nur durch eine vernünftige Populationsregulierung könne man den Wald gesund aufwachsen lassen. "Wenn das Rehwild überhandnimmt, sind die Jungbaumbestände gefährdet", weiß sie. Die fressen nämlich für ihr Leben gerne die jungen Triebe der Bäume ab.