Carina Neumann löst Sarah Dorn ab. Foto: Eyrich Foto: Schwarzwälder-Bote

Jugendarbeit: Vielseitige und niederschwellige Angebote kommen gut an / Neue Mitarbeiterin

Erfolgreich in allen Bereichen ist die Jugendarbeit in Meßstetten, wie der Bericht des Teams vom Diasporahaus Bietenhausen zeigte. Wichtig dabei: Auch die unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge sind darin eingebunden.

Meßstetten. Die schlechte Nachricht zuerst: Sarah Dorn verlässt zum 1. April das Diasporahaus Bietenhausen und verabschiedet sich damit nach weniger als einem Jahr von der Jugendarbeit in Meßstetten. Die gute Nachricht: Mit Carina Neumann kommt eine Nachfolgerin, die laut Dorn viel Erfahrung hat.

Zusammen mit Mischa Hamann hat Sarah Dorn im Gemeinderat von der Gemeinwesenorientierten Offenen Jugendarbeit in Meßstetten berichtet, für welche die Stadt einen Eigenanteil von 143 000 Euro investiert hat. Zu den erfolgreichen Aktionen und Veranstaltungen zählten sie die Kinderdisco, ein "Fairfest" mit 220 Gästen, den Pfingstferienspaß, an dem sich sieben Vereine und mehr als 170 Kinder beteiligt haben, das 17. Zeltspektakel mit Workshops und einer Neuerung: Erstmals haben Studenten mitgeholfen, die rund 120 Kinder zu betreuen. Renner seien auch die Herbstfreizeit auf einer Burg im Lautertal und die Sportnacht mit mehr als 100 Teilnehmern und "so gut wie keinen Verletzten" gewesen.

In ihrer Mädchengruppe spricht Sarah Dorn mit den Teilnehmerinnen über "100 Dinge, die Mädchen wissen müssen", wobei die Bandbreite von der Aufklärung über die Schule bis hin zum Thema Jungs reicht. Das Pendant dazu, die Jungen-Gruppe mit acht bis zehn regelmäßigen Teilnehmern, leitet Mischa Hamann. Sinnvolle Freizeitgestaltung, Sport und alles, was Jungen wissen müssen, stehen dort auf dem Programm.

"Sehr gut" läuft nach Hamanns Aussage die Sportgruppe im Wohngebiet Bueloch mit zwölf bis 20 regelmäßigen Teilnehmern. Zehn bis 15 sind es im Jugendraum, wo die Mitarbeiter mit den Jugendlichen auch über alltägliche Probleme sprechen, Drogenprävention betreiben und den Jugendlichen bei Bewerbungen helfen. Höhepunkte für die Teilnehmer sind außerdem die Ausflüge – im vergangenen Jahr führte ein solcher nach Stuttgart, wo die Jugendlichen mit einem ehemaligen Drogenabhängigen ins Gespräch kamen.

Meist donnerstags, zwei Stunden lang, ist Mischa Hamann im Bueloch als Streetworker unterwegs: "Ich klappere die Plätze ab, an denen sie sich treffen, und suche den Kontakt zu den Jugendlichen", berichtete er, nicht ohne zu betonen, dass die Bewohner des ehemaligen "Waldhorn" – unbegleitete minderjährige Flüchtlinge – fester Bestandteil der Aktivitäten seien und von den Einheimischen sehr um- und vorsichtig behandelt würden.

In Zukunft will Mischa Hamann zusammen mit seiner neuen Kollegin Carina Neumann die Jugendbeteiligung noch mehr in den Vordergrund stellen. Das war das Stichwort für CDU-Fraktionschefin Elke Beuttler, die nach dem Jugendrat fragte und von Sarah Dorn erfuhr, dass es Kandidaten für die nächste Wahl gebe, das Gremium aber einen größeren Raum brauche.

Das Team des Diasporahauses plant einen Tag zum Thema Kinderrechte, und außerdem wollen die Jugendlichen und ihre Betreuer den Jugendraum in der Hangergasse neu gestalten.

Dass sich die Stadtverwaltung schon mögliche Ausweichräume für den Jugendrat angeschaut habe, betonte Bürgermeister Frank Schroft. In Kürze soll das Thema im Gemeinderat sein.