Einen Weihnachtsmarkt gibt es in diesem Jahr nicht in Meßstetten. Als Ersatz findet im Hof der Burgschule eine Vereinsweihnacht statt, am Freitag und Samstag. Auch die Skibörse läuft, und der Altenförderverein offeriert Angebote aus den Seniorenwerkstätten "mit Herz" und "mit Hand und Fuß". Foto: Archiv

Stellvertretender HGV-Vorsitzender Roland Eppler sieht Nachteile für Meßstetten. Vereinsweihnacht im Hof der Burgschule als Ersatz.

Meßstetten - Auf einem kleinen Teller auf dem Tisch liegen die ersten selbst gebackenen Weihnachtsplätzchen – sie schmecken lecker. Ungetrübte adventliche Freude will bei Roland Eppler dennoch nicht aufkommen. Der Grund: Der Meßstetter Weihnachtsmarkt fällt in diesem Jahr aus. Doch der stellvertretende HGV-Vorsitzende ist zuversichtlich: "Wir bekommen das schon hin."

Was der Handels- und Gewerbeverein hinbekommen will, ist beschlossene Sache: Im nächsten Jahr soll es auf jeden Fall erneut einen Weihnachtsmarkt geben: "Ich gehe davon aus, dass die Absage nur eine einmalige Geschichte war." Eine generelle Weihnachtsmarkt-Müdigkeit in Meßstetten erkennt Eppler nicht. Die Entscheidung, diesmal keinen Weihnachtsmarkt zu veranstalten, sei allen schwer gefallen. Aber die Marktverordnung zwang dazu, weil sich zu wenige Gewerbetreibende angemeldet hatten, die weihnachtliche Artikel verkaufen.

Zudem hätte der Transport der Hütten, die der HGV Ebingen leiht, nicht funktioniert. Bereits im vergangenen Jahr hatten die Meßstetter HGV-Mitglieder in rund 180 Stunden Eigenleistung die Buden herbeigeschafft. Diesmal fragte der Verein bei etwa fünf Firmen an, aber keine war in der Lage, den Transport zu übernehmen.

"Enttäuscht" ist Roland Eppler, aber nicht mutlos: Für das nächste Jahr ist wieder ein Weihnachtsmark geplant. Zusammen mit der Stadt Meßstetten versucht der HGV eine Lösung zu finden, nimmt die Bevölkerung doch die Veranstaltung "sehr gut" an. Deshalb wollen die Verantwortlichen den Handel und das Gewerbe nochmals motivieren, denn Meßstetten habe durch den Weihnachtsmarkt Image gewonnen. Wichtig dabei sei, auch wieder von auswärts genügend Firmen dafür zu werben. Mit der Veranstaltung ein professionelles Unternehmen zu beauftragen, wie mal angedacht, sei dagegen kein gangbarer Weg: "Die Kosten dafür sind zu hoch." Die Organisation bleibt also in den Händen des örtlichen HGV. Noch einmal darüber nachdenken wollen die Verantwortlichen aber, eigene Hütten anzuschaffen. Dann muss allerdings auch die Frage geklärt sein, wo diese Weihnachtsbuden gelagert werden. Bisher gab es dafür keine Möglichkeit. Auch die Kapazitäten des Bauhofs, die Hütten aufzubauen, sind beschränkt: Sollte es schneien, sind die Mitarbeiter mit dem Räumen und Streuen beschäftigt und stehen kurzfristig nicht zur Verfügung.

"Wir suchen mit der Stadt auch nach einer Alternative, wie es möglich ist, um die Marktverordnung herumzukommen", sagt Eppler. Handel und Gewerbe profitierten vom Weihnachtsmarkt. Dass sich diesmal weniger Firmen angemeldet haben, will der stellvertretende HGV-Vorsitzende noch nicht als Krise bewerten: "Wir wollen die Stadt voranbringen. Aber dass der Weihnachtsmarkt nicht stattfindet, ist ein Schlag für Meßstetten. Das ist nicht gerade positiv fürs Image." Deshalb geht es ihm darum, weiterzumachen und das wieder aufzubauen, anzuknüpfen an der mittlerweile mehr als 25-jährigen Tradition, um Meßstetten auf eine "gute Bahn" zu bringen. Dafür wollen die HGV-Verantwortlichen die Zeit bis nächstes Weihnachten nutzen.