Eigentlich wollte sie Krimis schreiben

Meßstetten. Am liebsten hätte D. M. Cetera ein Buch im Krimi-Genre geschrieben: "Aber mir fiel nie eine Geschichte ein, die es wert gewesen wäre, ein guter Kriminalroman zu werden, dazu ist meine kriminelle Phantasie etwas zu beschränkt", erzählt die 57-Jährige. So ist das erste veröffentlichte Buch der Meßstetterin, die zuvor für den Hausgebrauch und für sich geschrieben hat – beispielsweise humoristische Kurzgeschichten –, herausgegeben im Eigenverlag bei Books on Demand ein Liebesroman. Ihre Lektorin hatte D. M. Cetera geraten, an die Öffentlichkeit zu gehen.

Beeinflusst hat sie dabei das Buch "Fifty Shades of Grey": "Ich dachte, so etwas kann ich auch schreiben, da reicht meine Phantasie aus." So begann sie im Frühjahr 2015 und beendete ihr Werk im September des gleichen Jahres. Doch erst Anfang 2017 erschien das Buch: "Ich habe überlegt, ob ich es überhaupt veröffentlichen soll." Auf Zuraten der Familie entschied sie sich, diesen Schritt zu gehen. Da es für neue Autoren "furchtbar schwer ist, einen Vertrag mit einem Verlag zu bekommen", ließ die 57-Jährige ihren Roman im Selbstverlag erscheinen. Das Erstlingswerk hat zwei Teile, der zweite Part kommt in Kürze heraus. Derweil arbeitet D. M. Cetera an der Fertigstellung des zweiten Buchs, dessen Manuskript sie diesmal an Verlage schicken möchte.

"Gia’s Dreams" ist ein "reiner Frauenroman und kein Buch für Männer, eine Liebesgeschichte mit einem Touch Erotik". Die Ideen zu ihren Büchern fließen "einfach so" aus der Autorin heraus. Momentan schreibt sie an ihrem fünften Buch. Bei ihren Romanen legt sie Wert auf eine interessante Handlung, dass ständig etwas passiert und somit die Spannung aufrechterhalten bleibt – trotz aller Emotionen und Gefühle. Sie hat damit eine Zwischenform entwickelt.

In "Gia’s Dreams" geht es um eine junge Frau, die enttäuscht wurde und sexuell unerfüllt ist. Der Roman beschreibt, wie sie erwachsen und stärker wird und zu einem Menschen heranwächst, der weiß, was er will. Dafür schreibt sie auch mal 18 Stunden am Stück und am nächsten Tag gleich wieder, dann aber auch mal drei Monate gar nicht: "Ich habe keinen festen Zeitplan." Zwingen muss sie sich nicht zum Schreiben: "Es fließt einfach. Und wenn es fließt, kann ich nicht aufhören, dann müssen Ehemann und Sohn selbst kochen."

Von ihrem Erstlingswerk erhofft sie sich nichts. "Kommerzieller Erfolg wäre schön, ich bin aber nicht darauf angewiesen." Ihr größtes Vergnügen ist die Freude am Schreiben – und die Befriedigung, wenn sie ein Werk beendet und damit etwas hinbekommen hat: "Deshalb schreibe ich." Und diese Freude weiterzugeben, sei viel mehr wert als Popularität oder finanzieller Erfolg: "Es würde mich freuen, wenn viele Menschen meine Bücher lesen."

Ihr erstes Buch ist in seinen zwei Teilen im Manuskript im Laufe der Zeit auf um die 800 Seiten angewachsen. Erst, als sie damit fertig war, hat sie Ehemann und Sohn gesagt, dass sie einen Roman geschrieben hat. Ein großes Vorbild für sie ist Autor Nicholas Sparks. Auch der Schreibstil von Jojo Moyes gefällt ihr sehr. Und eine weitere Buchreihe hat ihr "unheimlich gut" gefallen: "Dunkle Liebe" der Schriftstellerin Sophie Jackson: "Die würde ich gerne treffen, die bringt so viele nachvollziehbare Emotionen in ihre Bücher. Das hat mich unglaublich bewegt."

Die gebürtige Kroatin lebt seit 47 Jahren in Deutschland, in das sie mit zehn Jahren als politischer Flüchtling eingereist ist, weil ihr Vater von Tito verfolgt war. Vielleicht verarbeitet sie diese Erlebnisse irgendwann in einem autobiografischen Roman; die Idee dazu gibt es bereits: die Geschichte einer Frau, die – dazu gezwungen – wieder zurück in ihre Heimat muss und damit in die Fremde. "An dieses Werk wage ich mich, wenn ich noch mehr Schreiberfahrung habe."

Demnächst wird auch ihre Internetseite – d-m-cetera.de – installiert: garniert mit Kurzgeschichten und Kochrezepten der leidenschaftlichen Köchin.