Thomas Dörflinger, Rudolf Lais, Patrick Rapp, Armin Schuster, Gundolf Fleischer und Steffen Auer beim Anschneiden des Neujahrszopfes. Foto: Bächle Foto: Schwarzwälder-Bote

IHK-Präsident Steffen Auer spricht beim Neujahrsempfang der CDU Breisgau-Hochschwarzwald

Von Gerold Bächle

Hochschwarzwald. Das Thema Rahmenbedingungen für den Mittelstand stand im Mittelpunkt des traditionellen, gemeinsamen Neujahrsempfangs der CDU und Mittelstandsvereinigung (MIT) Breisgau-Hochschwarzwald am Sonntag in Bad Krozingen-Hausen.

Der Präsident der Industrie- und Handelskammer Südlicher Oberrhein, Steffen Auer, nannte die Themen Fachkräftemangel, Bildung, Infrastruktur, Energie und Finanzen als die fünf wichtigsten Punkte für die 60 000 mittelständischen Unternehmen in der Region und forderte die CDU auf, sich aktiv dafür einzusetzen. "Unsere mittelständischen Unternehmen brauchen Mobilitätsachsen", so der Landtagsabgeordneter und CDU-Kreisvorsitzende Patrick Rapp.

Rapp kritisierte die einseitige Ausrichtung der grün-roten Landesregierung mit ihrem Nein zum Straßenneubau und zu Kürzungen bei wichtigen Förderprogrammen wie dem ELR oder MEKA. Rapp betonte auch die Bedeutung des Tourismus im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald, der jährlich rund eine Milliarde Euro an Umsätzen generiert. Er sei froh, dass die Grünen dies nun endlich auch erkannt haben und den Wintersport nicht mehr verteufeln. Jetzt müssten aber auch Taten folgen, so der Abgeordnete, der nochmals die Notwendigkeit des Parkhauses in Feldberg hervorhob.

Eine gute Bildung der Menschen in Baden-Württemberg sei für den Mittelstand sehr wichtig. Er kritisierte die neue Gemeinschaftsschule, die kein Ausdruck sozialer Gerechtigkeit sei und verwies auf den Erfolg des differenzierten Schulsystems, was sich auch in der niedrigsten Jugendarbeitslosigkeit in Europa zeige. Man müsse das System weiterentwickeln, wie zum Beispiel durch Verbundschulen und nicht kaputt machen.

Der IHK-Präsident, Steffen Auer, nannte als drängendstes Problem des Mittelstandes das Thema Fachkräftemangel. Bis in drei Jahren würden im Verbandsgebiet rund 30 000 Fachkräfte fehlen. Die duale Bildung in Baden-Württemberg sei Spitze, und dies müsse auch in Zukunft so bleiben. Starkes Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum in der Region mache es auch notwendig, dass die Infrastruktur wachse.

Den B31 West Planungsstopp nannte Auer "grob fahrlässig". Die B31 und die A5 müssten ausgebaut werden. Die B31 sei besonders für den Schwarzwald wichtig. Ohne entsprechende Anbindung werde der Wegzug vom Schwarzwald in Richtung Rheinebene weiter zunehmen.

Das Thema Energie sei für den Mittelstand ebenfalls sehr wichtig. Eine Umfrage unter den IHK-Unternehmen hätte dies als eines der TOP-Themen bestätigt. Zwei Drittel der Unternehmer sehen die Versorgungssicherheit und den Preis für Energie als Gefahr.

Der MIT-Kreisvorsitzende Rudolf Lais dankte dem IHK-Präsidenten, dass er die Forderungen des Mittelstandes klar dargelegt habe und versprach seine Unterstützung.