Die Gemeinde Rötenbach hat eine Geschwindigkeitsmessanzeige aufgestellt, in der Hoffnung, dass die Autofahrer langsamer fahren. Da das Ortsschild weiter nach unten steht, kann dort 100 Stundenkilometer gefahren werden. Foto: Bächle Foto: Schwarzwälder-Bote

Bürgermeister Matt verweist auf Erhebungen zur Lärmbelastung im Januar und falsche Annahmen

Von Gerold Bächle Friedenweiler-Rötenbach Die Schließung des B 31-Anschlusses Rötenbach-Mitte für den dreistreifigen Ausbaubringt viele Probleme, das befürchten die Bürger in Friedenweiler und machen mobil. Vor allem weil jeder Lastwagen ins Gewerbegebiet Rötenbach, nach Friedeweiler oder Eisenbach wie auch nach Bonndorf sich damit zusammen mit den Autofahrern durch den Ort an Schule und Kindergarten vorbei schlängeln würde.

Die Rötenbacher Bürger fühlen sich mit ihren Sorgen im Stich gelassen. Zwar wird der Bau erst im Jahr 2019/20 erfolgen, doch bereits heute sollen die Weichen gestellt werden, so Bürgermeister Josef Matt. "Wir werden einfach nicht ernst genommen, die Behörden sollten uns informieren und mit uns und nicht gegen uns arbeiten".

In erster Linie geht es um die große Lärmbelästigung durch die L 182 – die von der B 31 am Holzwerk abzweigt und nach Göschweiler, Löffingen oder Friedenweiler weiterführt. Die Anwohner an dieser viel befahrenen Straße, die Bürgerinitiative und auch die Gemeinde hatten hier gemeinsamen eine Geschwindigkeitsreduzierung gefordert und ein Richtung B 31 versetztes Ortschild, damit nicht 100 Stundenkilometer sondern 50 gefahren werden. Beides wurde von der Behörde abgelehnt. Die Begründung aus dem Regierungspräsidium stützen sich zum einen auf eine Lärmberechnung von 60,7 Dezibel tagsüber und nachts 52 Dezibel, welche die Grenzwerte nicht erreichen. "Gemessen wurde im Januar da fahren weder Motorräder noch Baufahrzeuge," so Bürgermeister Josef Matt.

Eine Versetzung des Ortsschilds sei rechtlich nicht möglich, obwohl es in der Umgebung zahlreiche Präzedenzfälle gibt. Dies möchten die Rötenbacher keinesfalls so hinnehmen. Der Forderungskatalog von Bürgermeister Matt sieht eine zweiwöchige Schließung von Rötenbach-Mitte vor. Nur dann könnte man die Realität sehen, wenn der Verkehr an so sensiblen Stellen wie der Schule oder am vielfrequentierten Dorfladen vorbeiführen. 

"Wir müssen Widerspruch einlegen", forderte Klaus Disch, Vorsitzender des Turn- und Sportvereins Rötenbach. Mit dem Löffinger Dieter Mellert hätte man hier einen kompetenten Anwalt. Georg Fischer erklärte, diese Antwort sei ein Schlag unter die Gürtellinie, "wir sind Bürger und wollen ernst genommen werden". Ähnliche Argumentationen hatten Reinhold Klausmann, Erich Kaltenbrunn und Reinhold Keßler. Eine nochmalige Überprüfung der sechsten Variante, die Peter Reineck forderte (eine neue Trasse direkt von der geplanten Raststätte nach Friedenweiler) lautet einer der Vorschläge.