Wer mag sich wohl hinter dieser Maske verbergen? Sherlock Holmes oder etwa Jack the Ripper himself? Foto: B. Schwarz

Das Regionentheater aus dem schwarzen Wald wollte „Sherlock Holmes jagt Jack the Ripper“ eigentlich unter freiem Himmel im Kurpark aufführen. Doch ein Gewitter machte eine Aufführung im abendlichen Kulturgarten unmöglich und zwang Akteure und Publikum ins Theater im Kurhaus.

Es hätte ein so schöner Sommerabend im Kurpark werden können. Aber ein Gewitter machte alle Vorbereitungen zunichte und zwang die Freudenstädter Touristiker, schnell zu entscheiden und zu handeln. Und so lief das Theaterspektakel um Jack the Ripper halt im Kurtheater über die Bühne und nicht wie angekündigt unter freiem Himmel im Park.

Schauspieler ziehen alle Register ihres Könnens

Dennoch musste keiner der zahlreichen Zuschauer sein Kommen bereuen. Das Theater der Regionen zog beim sommerlichen Spaß in der Reihe des Kulturgartens alle Register und legte ein herrliches Boulevardstück auf die Bretter. Pfiffig, lustig, gewürzt mit britisch-schwarzem Humor und dazu noch spannend unter dem Titel „Sherlock Holmes jagt Jack the Ripper“.

Die Geschichte ist höchst kompliziert aber dennoch schnell erzählt. Eingeschlossen in einem Sanatorium auf einer Insel treibt ganz offensichtlich ein Serienmörder sein Unwesen. Allein das Erwähnen seines Namens, Jack the Ripper, lässt alle Beteiligten in Bewegungslosigkeit erstarren. Jede verdächtigt Jeden und Jeder verdächtigt Jede. Ist es etwa die versponnene Lady in blumiger Seide, der ewig lachende Lebemann im Bademantel, der Seemann im Ostfriesennerz, der vornehme Lord oder gar der biedere Dr. Watson, unentbehrlicher Helfer des Meisterdetektivs?

Leichen stapeln sich im Seaside Manor

Aber nicht einmal die messerscharfe Logik eines Sherlock Holmes kann verhindern, dass sich mit zunehmender Spielzeit die Leichen, von denen einige noch zucken, im Salon des ehrwürdigen Seaside Manor stapeln. Die Tat wird unter den letzten Überlebenden schließlich aufgeklärt.

Die Zuschauer applaudierten begeistert, glücklich, diesem mörderischen Spiel lebend entronnen zu sein.

Gags, Gitarrenmusik und reichlich Humor

Die Schauspieler hatten ihnen zuvor das Versprechen abgenommen, im wirklichen Leben kein einzig Sterbenswörtchen darüber zu verlieren, dass der Mörder vermutlich ein „Mörder*in“ war. Oder war es am Ende doch ein Mann?

Das halbe Dutzend an Schauspielern des Regionentheaters aus dem schwarzem Wald machte seine Sache vor der kargen Tourneekulisse richtig gut, mit Können, Leidenschaft, sichtlich zunehmender Spielfreude und überraschender Regie-Tricks. Kleine Gags am Rande, ein wenig Gitarrenmusik und reichlich Humor würzten einen unbeschwerten sommerlichen Theaterabend.