Biotonnen bereiten der AWG derzeit Sorgen. Foto: SB-Archiv

Abfallwirtschaft will künftig Tonnen kontrollieren. Hohe Zusatzkosten durch Fehlwürfe.

Kreis Calw - Immer wieder finden Müllwerker im Kreis Calw Plastiktüten und anderen Fremdmüll in der Biotonne. Das teilt die Abfallwirtschaft Kreis Calw mit. Diese so genannten Fehlwürfe verursachten Mehrkosten bei der Verwertung des Bioabfalls, die die Allgemeinheit tragen müsse, so die Abfallwirtschaft. Um diese Mehrkosten zu senken, werde man in den nächsten Wochen verstärkt Biotonnen überprüfen.

Anfang 2012 hat die AWG Abfallwirtschaft Landkreis Calw GmbH das Kompostwerk in Neubulach-Oberhaugstett übernommen. Dort werden zentral alle Bioabfälle des Landkreises in hochwertigen Kompost umgewandelt. Aber bei manchen Anlieferungen der Müllfahrzeuge landen nicht nur Bioabfälle sondern auch Plastiktüten, Windeln, Joghurtbecher, Getränkekartons und andere Abfälle auf den Sortierbändern.

"Leider müssen diese Fehlwürfe vor der Kompostierung mit großem Aufwand aus dem Bioabfall entfernt werden. Und das ist teuer", gibt Helge Jesse von der AWG zu bedenken. "Aus diesem Grund werden wir bei den Abfuhren ganz genau hinschauen, was sich in den Tonnen befindet. Falsch befüllte Biotonnen bekommen einen roten Reklamationsaufkleber mit dem Hinweis, was falsch in der Tonne ist, und werden nicht geleert."

In die Biotonne gehören Küchenabfälle wie Obst, Gemüse oder Speisereste von Haushalten, Kaffeefilter oder Eierpappkartons. Gartenabfälle wie Laub, Gras und kleine Zweige dürfen auch hinein. "Nicht in die Biotonne gehören Plastiktüten, auch wenn diese als verrottbar bezeichnet werden", so Jesse. "Diese Tüten kompostieren in der kurzen Zeit nicht richtig und verkleben die Förderbänder im Kompostwerk." Nichts in der Biotonne zu suchen haben zudem Windeln und Hygienetücher, die in die Restabfalltonne gehören. Auch Verpackungsabfälle aus Kunststoff gehören nicht in die Biotonne, sondern in den gelben Sack.