Eine Sanierung des Krankenhauses lohnt sich wirtschaftlich nicht mehr. Der Abriss ist nur noch eine Frage der Zeit. (Archivfoto) Foto: Kupferschmidt

Noch wird gebaut. Doch sobald der Umzug in das neue Krankenhaus abgeschlossen ist, steht der Altbau leer. Wie es mit dem Gebäude und dem Gelände weitergehen soll, wurde im Kreistag diskutiert.

Wie geht es mit dem alten Krankenhausgebäude weiter? Um diese Frage ging es in der jüngsten Sitzung des Freudenstädter Kreistags. Denn sobald der Krankenhausneubau fertiggestellt ist, wird das alte Gebäude nicht mehr benötigt.

Noch sind viele Fragen offen. Schon jetzt steht aber fest, dass das Gebäude abgerissen werden soll. „Aus wirtschaftlichen Gründen ist eine Sanierung im Bestand keine Option“, erklärte Andreas Junt, der Leiter des Kommunal- und Rechnungsprüfungsamts, den Kreisräten.

Investoren sollen planen

Um nun festzulegen, was auf dem Gelände stattdessen entstehen soll, will der Kreis eine Konzeptausschreibung auf den Weg bringen. Das bedeutet, dass nicht der Kreis, sondern der Investor die Pläne für die Umgestaltung entwickelt. Bei der Ausschreibung geht es dann in erster Linie darum, welcher Investor mit seinem Konzept am meisten überzeugt.

Doch bevor es mit der Konzeptausschreibung überhaupt losgeht, gilt es zunächst, die Eckpunkte zu klären, die die Investoren dann zwingend berücksichtigen müssen.

Davon stehen jetzt schon einige fest: So soll neuer Wohnraum für die Mitarbeiter des Krankenhauses gebaut werden. „Wir müssen dringend neue Wohnmöglichkeiten für Mitarbeiter schaffen“, erklärte Landrat Klaus Michael Rückert. „Das Hochhaus entspricht wirklich nicht mehr dem heutigen Stand.“ Unter anderem sei die Wärmeisolierung zu schlecht.

Erweiterung soll möglich bleiben

Darüber hinaus sollen zusätzliche Parkplätze geschaffen werden. Auch sollen unter anderem ein Demenzdorf, eine Tagespflegeeinrichtung und mehrere Therapiepraxen entstehen. Auch soll genug Fläche übrig bleiben, damit in der ferneren Zukunft eine Erweiterung des Krankenhauses möglich bleibt.

Zustimmung für diese Pläne kamen von der SPD. „Das Personalwohnheim ist für uns als SPD ein wichtiges Argument“, erklärte Martin Zerrinius. Auch Ernst Wolf von der FDP erklärte: „Wir halten das Parkhaus und das Mitarbeiterwohnen für extrem dringlich.“

Grüne üben Kritik

Kritik kam hingegen von Seiten der Grünen. Dort fürchtet man wohl, von der Verwaltung und dem Aufsichtsrat des Krankenhauses vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden. „Es ist nicht richtig, dem politischen Gremium eine komplett ausgearbeitete Konzeptvergabe zu präsentieren und dann auf eine Abstimmung zu drängen“, ärgerte sich Elisabeth Gebele.

Sie forderte, schon vorab mehr Ideen aus dem Gremium in die Konzeptausschreibung einzubringen. Auch eine Bürgerbeteiligung gehöre dazu. Unterstützung bekam sie dabei von Bärbel Altendorf-Jehle (Frauenliste). In ihren Augen gebe es bei den Plänen „keine Gestaltungsmöglichkeiten für den Kreistag“.

Kreistag wird in Prozess einbezogen

Rückert versicherte daraufhin, dass der Kreistag in den Prozess einbezogen werde, betonte aber auch die Rolle des Aufsichtsrats. „Der Aufsichtsrat ist das zuständige Gremium, um solche Dinge vorzuberaten“, meinte Rückert. „Ich halte es für richtig, dass dort Vorschläge erarbeitet werden, die dann hier im Kreistag diskutiert werden.“

Doch damit gaben sich die Grünen nicht zufrieden. So brachte Wolf Hoffman einen Antrag ein, eine Bürgerinformationsveranstaltung zu organisieren. Bei dieser sollten die Bürger dann auch eigene Ideen einbringen können.

Die anschließende Abstimmung fiel äußerst knapp aus. 17 Kreisräte stimmten für die Informationsveranstaltung, 16 dagegen. Der Beschluss, eine Konzeptausschreibung in die Wege zu leiten, wurde anschließend mit breiter Mehrheit verabschiedet.