Einer der beiden Koffer, in denen die Leichen gefunden wurden Foto: Polizei

Die Staatsanwaltschaft hat am Dienstag förmlich Anklage gegen einen inzwischen 48-jährigen Mann wegen Doppelmordes erhoben. Günter H. wird angeschuldigt, seine Bekannten Sylvia C. (47) und Peter G. (50) in der Nacht auf den 30. Mai dieses Jahres in seiner Wohnung an der Asperger Straße in Gablenberg ermordet zu haben.

Stuttgart - Die Staatsanwaltschaft hat am Dienstag förmlich Anklage gegen einen inzwischen 48-jährigen Mann wegen Doppelmordes erhoben. Günter H. wird angeschuldigt, seine Bekannten Sylvia C. (47) und Peter G. (50) in der Nacht auf den 30. Mai dieses Jahres in seiner Wohnung an der Asperger Straße in Gablenberg ermordet zu haben. Danach soll der 48-Jährige die Opfer in zwei Reisekoffer gepackt und mit seinem Fahrradanhänger in den Unteren Schlossgarten gefahren und abgestellt haben. Passanten hatten die blutverschmierten Rollkoffer am Nachmittag des 1. Juni entdeckt.

Bei den Opfern handelt es sich um den wohnsitzlosen Peter G. und um Sylvia C., die sich regelmäßig in der Obdachlosenszene vor allem am Ostendplatz aufgehalten hatte. Der einschlägig wegen Körperverletzungen vorbestrafte Günter H. war am 16. Juni nach umfangreichen Ermittlungen unter anderem aufgrund einer DNA-Spur festgenommen worden.

Die Ermittler gehen von einer Beziehungstat aus. Es heißt, Günter H. habe ein Verhältnis mit Sylvia C. angestrebt. Peter G. sei ihm dabei im Weg gestanden. In der Tatnacht soll er den körperlich weit unterlegenen 50-Jährigen mit Schlägen und Stichen getötet haben. Warum er auch die Frau umgebracht haben soll, sagen die Ermittler nicht. Es wird offenbar angenommen, dass die Situation in jener Nacht in der Wohnung des Tatverdächtigen außer Kontrolle geraten sei und Sylvia C. als Zeugin zum Schweigen gebracht werden musste. Günter H. bestreitet nach StN-Informationen jedoch den Vorwurf. Er sagt, die Frau habe ihren Bekannten getötet und habe sich später erhängt. Er selbst will lediglich die Leichen aus seiner Wohnung geschafft haben. Das ist laut Anklage nicht schwer gewesen, denn die Opfer waren beide nicht größer als 1,66 Meter und wogen jeweils kaum 60 Kilogramm. Der Prozess soll vor der 1. Strafkammer des Landgerichts Anfang Februar 2015 stattfinden.