Der Minister für Verkehr und Infrastruktur, Winfried Hermann (rechts), überreicht Königsfelds Bürgermeister Fritz Link im Stuttgarter Verkehrsministerium die Auszeichnung als Modellkommune "Fußverkehrs-Check". Foto: Ministerium für Verkehr und Infrastruktur

Freude über Auswahl zur Modellkommune beim Fußverkehrs-Check. Königsfeld kann Vorbild fürs Land sein.

Stuttgart/Königsfeld - Unter insgesamt 62 Bewerbungen von Städten und Gemeinden wurden von einer Fachjury 15 Kommunen, darunter – wie berichtet – der Kurort Königsfeld, im Stuttgarter Ministerium für Verkehr und Infrastruktur vorgestellt, die an den vom Land Baden-Württemberg finanzierten Fußverkehrs-Checks teilnehmen können.

"Wir sind stolz auf die Auswahl als Modellkommune", freut sich Bürgermeister Fritz Link. Neben der Barrierefreiheit soll im Kurort vor allem für die Zielgruppen Senioren, Schüler und Touristen die fußläufige Verkehrssicherheit analysiert und des weiteren die fußläufige Anbindung aller Ortsteile beziehungsweise von Wohngebieten in die jeweiligen Ortskerne begutachtet werden.

Verkehrsminister Winfried Hermann (Bündnisgrüne) stellte bei der Auftaktveranstaltung zu den Fußverkehrs-Checks in Stuttgart fest, dass "Fußverkehr ein bedeutsames Thema für die bisher in unserem Verkehrsalltag benachteiligten Bevölkerungsgruppen ist, zum Beispiel für Kinder und Senioren. Wir müssen hier die Sicherheit erhöhen und die Lebensqualität stärken." Bei den Fußverkehrs-Checks bewerten Einwohner, Politik und Verwaltung gemeinsam die Situation vor Ort.

Begonnen wird mit einem Auftaktworkshop im September, bei dem eine erste Bestandsanalyse gemeinsam mit Vertreterinnen der Politik und Verwaltung der Verbände sowie den Bürgern erfolgt.

Im Oktober geht es zu Fuß durch ein bis zwei Quartiere, und es werden vor Ort die Schwachstellen ermittelt und mögliche Lösungsansätze diskutiert. Im Anschluss werden auf dieser Basis Maßnahmenvorschläge zur Fußverkehrsförderung entwickelt, die auf einem Abschlussworkshop vorgestellt und erörtert werden. In der Umsetzung des Projektes wird der Kurort Königsfeld von dem Fachbüro Planersocietät unterstützt.

"Ziel der Fußverkehrs-Checks ist es, den Fußverkehr bei Politik und Verwaltung als eigenständige und wichtige Mobilitätsform ins Bewusstsein zu rücken. Denn Fußverkehr ist Basismobilität für alle", betonte Minister Hermann. Etwa ein Viertel der Wege in Baden-Württemberg wird schon heute zu Fuß zurückgelegt, und dennoch sind die Bedingungen oftmals nicht zufriedenstellend. Schulkinder kommen nicht sicher über große Straßen, ältere Menschen trauen sich Fußwege nicht mehr zu, weil Sitzgelegenheiten fehlen. Die Lösungsansätze, die in den ausgewählten Kommunen entwickelt werden, sollen exemplarisch für andere Kommunen des Landes sein und wichtige Impulse für die weitere Fußverkehrsförderung des Landes geben.

Entscheidend für die Auswahl war eine möglichst große Bandbreite von Fußverkehrsthemen – von der Barrierefreiheit über die Schulwegsicherheit bis hin zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität.

Gerade mit Blick auf die derzeit laufende Zertifizierung zum "European Energy Award" (eea), in dem auch das Handlungsfeld Mobilität in allen modularen Er-scheinungsformen untersucht wird, freut sich Bürgermeister Fritz Link besonders, dass Königsfeld als kleinste der ausgewählten Modellkommunen dabei ist. Dies versetzt die Kurgemeinde in die Lage, die zahlreichen Kinder und Jugendlichen, die immer größer werdende Gruppe der Älteren sowie mobilitätseingeschränkten Menschen durch gezielte Maßnahmenvorschläge durch eine Verbesserung der Fußverkehre zu unterstützen. Daneben soll der Fußverkehrs-Check die Bevölkerung für die Belange der Fußgänger sensibilisieren.