Durchblick ist als Lungenfacharzt nicht nur bildhaft gefragt: Nach 20 Jahren in Königsfeld geht Rolf H. Heitmann, Chefarzt der Abteilung für Atemwegserkrankungen, Allergologie und Schlafmedizin an der "MediClin Albert Schweitzer & Baar-Klinik", in den Ruhestand. Foto: Trenkle Foto: Schwarzwälder-Bote

Rolf H. Heitmann hat zur bundesweiten Reputation beigetragen

Von Wolfgang Trenkle

Königsfeld. Seit mehr als 20 Jahren ist der Name Rolf H. Heitmann aufs Engste mit der Mediclin Albert Schweitzer/ Baar-Klink in Königsfeld verbunden. Ende dieses Monats geht der verdiente Chefarzt der Fachklinik für Atemwegserkrankungen, Allergologie und Schlafmedizin in den Ruhestand.

"Arzt wollte ich eigentlich schon als Kind werden", erzählt der international bekannte Pneumologe und Allergologe. "Das ist kein Wunder, schließlich bin ich familiär belastet: Urgroßvater, Vater, Bruder und Sohn sind Ärzte geworden!" Erst der Zivildienst in Köln gab dem gebürtigen Bremer den endgültigen Schub zum Studium, das er 1980 mit der Approbation und der Promotion beendete.

Das Feld der Rehabilitation habe ihn als Mediziner immer besonders interessiert, und so bewarb er sich 1994 auf die ausgeschriebene Stelle der Albert-Schweitzer-Klinik. Seine damalige Anstellung als Leitender Oberarzt an einem hessischen Fachkrankenhaus mit enger Kooperation zur Universität Gießen tauschte er damit gegen eine als Fachbereichsleiter der pneumologischen Klinik ein und den bisherigen Wohnort gegen einen im Schwarzwald, dem er gemeinsam mit seiner Frau auch weiterhin treu bleiben will.

Die Verzahnung verschiedener Professionen wie Medizin, Physiotherapie und Psychologie beurteilte er von Anfang an als besonders wichtig in einer patientenorientierten Rehabilitation, die mehr sein wolle "als nur Reparatur-Medizin". Ebenfalls ein großes Anliegen war und ist ihm die jeweilige Aktualisierung des medizinischen Handelns durch neueste wissenschaftliche Erkenntnisse. So etablierte er ab 1994 in der Klinik bei spielsweise das bekannte Schlaflabor – ein bis dahin in der Region nicht verfügbares Medium, mit dessen Hilfe lebensgefährliche nächtliche Atemaussetzer erkannt und behandelt werden können.

Einen weiteren Schwerpunkt setzte Heitmann in der Förderung der Kooperation zuweisender Ärzte und Kliniken. Mit dem Ziel, berufsübergreifend die Zusammenarbeit von Ärzten, Kliniken, Krankenkassen und weiteren, den Gesundheitssektor tangierende Institutionen zu fördern, war der ehemalige Präsident der Süddeutschen Gesellschaft für Pneumologie auch Mitglied des im Landkreis etablierten "Gesundheitsnetzwerks". Dieses entwickelte mittlerweile viele Ideen, den Gesundheitsstandort Schwarzwald-Baar nachhaltig zu stärken und überregional bekannter zu machen. Am Netzwerk beteiligt ist auch die Hochschule Furtwangen University (HFU).

Auch im Ruhestand wird den auf medizinischen Kongressen geschätzten Redner die Wissenschaft nicht loslassen. Im Gegenteil: Heitmann ist an der Hochschule HFU Lehrbeauftragter in medizinischen Fächern und will die Kooperation mit der Klinik noch ausbauen. So wird er weiterhin eng mit der "MediClin Albert Schweitzer Baar-Klinik" zusammenarbeiten. Ebenfalls beibehalten will er sein überregionales Engagement als Fachgutachter. "Mit dem Ruhestand von Dr. Heitmann verlieren wir eine prägende Persönlichkeit, welche ganz wesentlich zur heutigen hervorragenden bundesweiten Reputation unserer Klinik beigetragen hat", sagt Geschäftsführer Ralf Ruchlak.