Viele interessierte Jugendliche waren auch in diesem Jahr wieder bei der Berufsfindungsmesse Campus Comenius an der Zinzendorfschule. Es gab auch neue Aussteller, wie beispielsweise die Stadt Villingen-Schwenningen. Foto: Zinzendorfschulen Foto: Schwarzwälder-Bote

Campus Comenius: Personalchefs und Fachleute informieren die Jugendlichen über Ausbildungsmöglichkeiten

Mit 38 Ausstellern verschiedenster Branchen waren in diesem Jahr zehn Betriebe, Institutionen und Organisationen mehr zu Gast bei der Berufsfindungsmesse Campus Comenius in Königsfeld als im Vorjahr.

Königsfeld. Welcher Beruf passt zu mir, worauf muss ich bei der Bewerbung achten, wie sieht der Arbeitsalltag eines Mechatronikers aus, welche Voraussetzungen muss ich mitbringen, um Restaurantkauffrau zu werden, und wo kann ich ein Vorpraktikum für mein Architekturstudium machen? Die Antworten auf diese und viele weitere Fragen rund um Berufsfindung fanden junge Menschen und ihre Eltern bei der diesjährigen Messe Campus Comenius der Zinzendorfschulen.

"Jugendliche haben zum Teil ganz unterschiedliche Begabungen", sagte Schulleiter Johannes Treude, "und diese Vielfalt an Begabungen erfordert eine Vielfalt an Angeboten." Ein Hochschulstudium sei längst nicht mehr der einzige Weg in eine erfolgreiche berufliche Laufbahn.

Das bestätigte auch Miriam Hirt von der Personalabteilung des Landratsamtes Schwarzwald-Baar-Kreis: "Wir bieten sowohl duales Studium als auch eine klassische Ausbildung für insgesamt elf verschiedene Berufe an. Heute haben sich die meisten Jugendlichen für eine Ausbildung interessiert, vor allem für den Beruf des Fortwirts."

Bei der Niedereschacher Schmid Technology Systems GmbH, die ebenfalls sowohl Ausbildungsplätze als auch duales Studium anbietet, war es jedoch umgekehrt. Hier wollten die jungen Menschen vor allem wissen, wie lang das Studium dauert, was sie dabei lernen und wie nach dem Abschluss ihre beruflichen Chancen stehen.

"Die Beratung ist an allen Ständen sehr kompetent und jugendnah", freute sich Sandra Wietzel-Fleig, deren ältere Tochter in die achte Klasse geht. Bei der Berufsfindungsmesse der Zinzendorfschulen konnte sie mit vielen Auszubildenden ins Gespräch kommen und so aus erster Hand erfahren, wie deren Berufsalltag aussieht. "Sie hat viele Interessen, sowohl im technischen als auch im sozialen und im musisch-kreativen Bereich. Irgendwann muss sie sich die Frage stellen, was davon zum Beruf werden soll und was Hobby bleiben darf." Um das auszuloten, biete Campus Comenius eine ideale Gelegenheit.

Dem stimmte auch Frank Kramer zu, der seine Tochter Lucia begleitet hat: "Man kann sich auf kleinem Raum innerhalb kurzer Zeit informieren."

Viele Fragen wurden in persönlichen Gesprächen geklärt und Vorurteile ausgeräumt. So kann beispielsweise Wochenend- und Nachtdienst in der Altenpflege durchaus ein Vorteil sein: "Dafür hat man ja in der Woche Freizeit", meinte Astrid Schmid von der Altenpflegeschule Geisingen.

Die Schüler Linda und Jannik aus der 8 R hatten die Aufgabe, sich über verschiedene Berufe zu informieren und diese später in der Klasse vorzustellen. "Ich wäre aber auch freiwillig gekommen", sagt Jannik, denn er weiß noch nicht so genau, was er später einmal machen will. Im Moment zieht es ihn eher in den technischen oder kaufmännischen Bereich, für beide gab es viele Informationsmöglichkeiten.

Der diesjährige Schwerpunkt der Messe, die Freiwilligendienste im In- und Ausland, kamen auch gut an. Am Stand des Deutschen Roten Kreuzes holten sich viele Jugendliche zum Teil aus erster Hand Informationen über das Freiwillige Soziale Jahr, über Austauschprogramme im Ausland berichteten die Vereine Youth for Understanding und AFS interkulturelle Begegnungen.

Wer sich nach dem Rundgang über die Messe noch immer unsicher war, konnte sich bei einem Workshop von Norman Tober über die Birkman-Methode informieren, die jungen Menschen hilft, sich selbst zu verstehen und anhand der eigenen Persönlichkeitsmerkmale den geeigneten Beruf zu finden. Weitere Workshops gab es von Deutscher Bank und Sparkasse sowie dem Bildungspartner der Zinzendorfschulen, der EGT AG Triberg. Die Berufsfachschulen, deren Schüler bei der Bewirtung und Bewerbung der Messe fleißig mitgeholfen hatten, stellten sich auch in einem Workshop vor.

Nicht nur die Schüler und die Aussteller, auch die Eltern waren von der Messe sehr angetan. Jörg Kasseckert aus Waldshut-Tiengen, dessen Tochter das Internat der Zinzendorfschulen in Königsfeld besucht, meinte, dass das Angebot und die Vielfalt der Aussteller "sensationell" seien, und staunte über die Kompetenz der anwesenden Personalchefs: "Die wissen ganz genau, welche Berufe und Qualifikationen in Zukunft gefragt sein werden."