Feierten den Abschluss des Zusammenlegungsverfahrens Baiersbronn-Tonbach (von links): Bürgermeister Michael Ruf, die Vorstandsmitglieder Otto Schneider und Bernhard Schwenkel, Minister Peter Hauk, Vorstandsmitglied Manfred Sauter, Vorstandsvorsitzender Bernhard Wanke, Leitende Ingenieurin Birgit Seitz, stellvertretender Vorsitzender Karl Haist, Leiter des Amts für Vermessung Andreas Oeynhausen, Vorstandsmitglied Karl Hajdu und Landrat Klaus Michael Rückert. Foto: Finkbeiner

Das Zusammenlegungsverfahren Baiersbronn-Tonbach ist nach 30 Jahren abgeschlossen. Das feierten die Beteiligten mit einem kleinen Festakt an der Blockhütte in Tonbach. Minister Peter Hauk ehrte dabei die ehrenamtlichen Helfer für ihr Engagement.

Vor mehr als 30 Jahren, am 11. Januar 1993, wurde das Zusammenlegungsverfahren Baiersbronn-Tonbach als Schwarzwaldverfahren eingeleitet. Der Fokus lag auf dem Ausbau von Hofzufahrten, Feld- und Waldwegen. Nach drei Jahrzehnten ist dieses Flurneuordnungsverfahren erfolgreich abgeschlossen worden. Beim Festakt an der Blockhütte des Hotels Traube Tonbach gingen Peter Hauk, Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz in Baden-Württemberg, und Baiersbronns Bürgermeister Michael Ruf sowie Landrat Klaus Michael Rückert näher auf das Verfahren ein.

Erhalt der Kulturlandschaft steht im Fokus

Mit einer Fläche von rund 2460 Hektar und über 550 Teilnehmern umfasste das Verfahren etwa 1680 Flurstücke. Die Umsetzung dieser ambitionierten Maßnahme erforderte eine Investition in Höhe von etwa 5,2 Millionen Euro, wobei allein auf das Beheben von Unwetterschäden 1,6 Millionen Euro entfielen. Die finanzielle Unterstützung von EU, Bund und Land lag bei 4,4 Millionen Euro, was einem Zuschusssatz von 85 Prozent entspricht.

Die Schwerpunkte der Flurneuordnung lagen im Wegebau, einschließlich der Behebung von Unwetterschäden, mit insgesamt 22 Kilometern Asphaltwegen und 17 Kilometern Schotterwegen. Neben den infrastrukturellen Verbesserungen standen auch landschaftspflegerische Maßnahmen wie das Anlegen eines Tümpels, das Entfernen von Nadelbaumbeständen in Tallagen sowie eine Obstbaumaktion an.

Urkunden für langjährige Helfer

Besonders hervorzuheben ist die Rolle der Teilnehmergemeinschaft (TG) unter der Leitung von TG-Vorsitzendem Bernhard Wanke und seinem Stellvertreter Karl Haist. Auch die weiteren Vorstandsmitglieder – Karl Hajdu, Bernhard Schwenkel, Manfred Sauter und Otto Schneider – haben maßgeblich zur erfolgreichen Umsetzung beigetragen, so Hauk. Er überreichte den langjährigen ehrenamtlichen Helfern Urkunden und betonte, dass es ohne Ehrenamt nicht gehe. Hauk ging zudem auf die Bedeutung der nachhaltigen Landbewirtschaftung für den Erhalt der Kulturlandschaft im Gebiet des Verfahrens ein.

Das Projekt ist ein voller Erfolg

Die Offenhaltung der Landschaft sei nur durch effektive Flächenbewirtschaftung möglich, betonte Hauk. Die Gemeinschaftsanlagen wurden nicht nur geschaffen, um die Arbeit in der Land- und Forstwirtschaft zu erleichtern, sondern auch, um das Angebot des Luftkurorts zur ergänzen. Dazu gehören neben dem Neuausbau von Wanderwegen unter anderem auch die Herstellung von Fußgängerbrücken, Schutzhütten, Brunnen und eines Spielplatzes.

Ausbauplan durch Unwetter verzögert

Die Umsetzung des Ausbauplans war durch Unwetter wie den Orkan Lothar im Jahr 1999 behindert worden. Nach Abschluss des Verfahrens zeigte sich nun Minister Hauk überzeugt, dass die Anstrengungen dazu beitragen, die Kulturlandschaft weiterhin zu bewirtschaften. Insgesamt betonte Hauk die Notwendigkeit aktiven Handelns, um die schöne Kulturlandschaft zu bewahren. Landrat Klaus Michael Rückert lobte die hohen Zuschüsse: „85 Prozent, das ist was.“ Baiersbronn sei attraktiv für Touristen aus verschiedenen Ländern. Begeistert war der Landrat von der Erfolgsquote des Projekts. Zwar seien 14 Einsprüche eingegangen, doch habe alles „ohne Klage zu Ende“ gebracht werden können. Das habe maßgeblich an der besonderen Leistung der ehrenamtlichen Helfer gelegen. Bürgermeister Ruf unterstrich ebenfalls die Bedeutung der aktiven Bewirtschaftung der Landschaft. Die finanzielle Unterstützung durch Zuschüsse habe dieses wichtige Projekt erst möglich gemacht.