Der Erweiterungsbau des Kinderhauses wächst – weitere Vergaben wurden durch den Gemeinderat genehmigt. Foto: Monika Hettich-Marull

Der Baufortschritt bei der Erweiterung des Kinderhauses in Mönchweiler ist offensichtlich, inzwischen ist der Baukörper deutlich zu erkennen. Der Gemeinderat hatte nun über weitere Vergaben zu entscheiden. Diskussionen gab es wegen des Bodenbelags.

Bei zwei Gewerken – Aufzug und Malerarbeiten – war schnell entschieden, hier lagen unstrittige Angebote vor. Nicht so beim dritten Gewerk – dem Bodenbelag.

Zum einen ergab die Ausschreibung kein annehmbares wirtschaftliches Angebot, die Ergebnisse lagen über 30 Prozent über dem gepreisten Leistungsverzeichnis. Die öffentliche Ausschreibung wurde per Beschluss aufgehoben und muss nun neu durchgeführt werden.

Kinder holen sich beim Barfußlaufen Holzspreißel

Relevant für die geplante Neuausschreibung war dann jedoch die Diskussion über die Ausführung des Bodenbelags. Immer wieder – so wurde berichtet – komme es zu Beschwerden der Eltern: Die Kinder ziehen sich beim Barfußlaufen auf den geölten und gewachsten Tannendielen Holzspreißel ein und müssten während des Aufenthalts im Kinderhaus ihre Hausschuhe tragen.

Gemeinderätin Anna Schermann hatte diesen Umstand schon nach Inbetriebnahme des Hauses vor einigen Jahren immer wieder bemängelt. Dass jetzt der Erweiterungsbau wieder mit solchen Holzböden versehen wird, geht ihrer Meinung nach gegen den Willen des Elternbeirates. Auch Mediziner und Gemeinderat David Löttrich meldete sich zu Wort: „Aus medizinischer Sicht hätte ich gerne, dass die Kinder möglichst viel barfußlaufen“. Bürgermeister Rudolf Fluck und Ortsbaumeister Berthold Fischer stellten fest, dass man sich bei der Ausschreibung zum einen an der bestehenden Ausführung der Böden im Bestand und zum anderen an der ausdrücklichen Befürwortung durch das Leitungsteam im Kinderhaus gehalten habe. Fischer gab zu bedenken, dass eine Änderung des Belags – wie ein versiegeltes Parkett – unmittelbare Auswirkungen auf den kompletten Baufortschritt hätte. Es würde auf jeden Fall zu Verzögerungen kommen.

Gemeinderat lehnt nachträgliche Änderung ab

Bürgermeister Rudolf Fluck stellte ein informatives Gespräch mit Leitungsteam und Vertretern des Elternbeirates in Aussicht – falls das vom Gemeinderat gewünscht sei. Mit dem Ergebnis des Gesprächs im Gepäck dürfe dann die Gemeinde ohne weitere Absprache mit dem Ratsgremium weiter agieren. „Uns wurde damals erklärt, dass die glatten Oberflächen eines versiegelten Parketts wegen der Rutschgefahr unfallträchtig seien“, erklärte Fluck. Ob die Elternvertreter bei der Entscheidung über den Bodenbelag eingebunden wurden, sei ihm nicht bekannt. Die anschließende Abstimmung fiel denkbar knapp aus: Mit einer Stimme Mehrheit entschied sich der Gemeinderat, an der Beplankung mit Tannendielen festzuhalten. Eine Versiegelung dieser Beplankung, so Fischer, sei nicht möglich und auch nicht vorgesehen. Die Dielen würden geölt und gewachst – wie bereits im Bestand.